pte20110817003 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Journalisten-Tool zur Einordnung von Think-Tanks

Forscher starten neue Datenbank am 30. August


Werkzeug: Hilft Journalisten bei Think-Tanks (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Werkzeug: Hilft Journalisten bei Think-Tanks (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Berlin (pte003/17.08.2011/06:00) Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung http://www.wzb.eu/de stellt am 30. August eine Plattform vor, die Journalisten dabei hilft die wachsende Anzahl von Think-Tanks einzuordnen. Die Plattform soll nach dem Wiki-Prinzip funktionieren und so ständig aktualisiert werden. Die Urheber möchten mit der frei zugänglichen Plattform auch einen Diskurs über das Verhältnis von Think-Tanks und Journalisten anregen.

Versteckter Lobbyismus

Die Think-Tank-Datenbank wurde von einem Netzwerk europäischer Forscher ins Leben gerufen. Laut Mitbegründer Dieter Plehwe macht die wachsende Zahl der Denkfabriken das neue Werkzeug für Journalisten interessant. "Die Forschung über Think-Tanks steht in Europa noch am Anfang. Die prekäre Situation des Journalismus in Verbindung mit der steigenden Anzahl advokatischer oder parteiischer Think-Tanks könnte die Medien anfällig für versteckten Lobbyismus machen", sagt Plehwe im Gespräch mit pressetext.

Alle Think-Tanks über einen Kamm zu scheren, wäre aber falsch. "Think-Tanks sind per se nicht gut oder schlecht. Das Problem sind die versteckten Agenden. Wenn klar ist, wer hinter einem Think-Tank steht, sehe ich kein Problem, wenn versucht wird Einfluss auf die Öffentlichkeit zu nehmen", meint Plehwe. Die Plattform, deren Internetadresse erst am 30. August bekannt gegeben wird, ist von Plehwe und seinen Kollegen schon mit Informationen zu einigen Think-Tanks befüllt worden. Außerdem gibt es ein Visualisierungswerkzeug, mit dem Journalisten Informationen nach Orten, Themen oder Netzwerken gruppieren können.

Internationale Hilfe

Das Ziel ist eine internationale Datenbank, die Journalisten vor allem bei der Einordnung von unbekannten Think-Tanks aus dem Ausland helfen soll. "Think-Tanks sind oft komplizierte Organisationen, die schwer zu durchschauen sind. Wir wollen dabei helfen, in Europa die Grundlagen für eine genaue Auseinandersetzung mit dem Thema zu schaffen", sagt Plehwe gegenüber pressetext. Die zukünftige Finanzierung des Projektes muss im weiteren Verlauf noch geklärt werden.

(Ende)
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