pte20070728010 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

"Heuschrecken" im Anflug auf China

Börsenboom heizt Investitionsappetit an


Private Equity in China im Aufschwung (Foto: pixelio.de)
Private Equity in China im Aufschwung (Foto: pixelio.de)

Shanghai (pte010/28.07.2007/13:50) Bisher hat die Private-Equity-Branche, die mit Milliardendeals die internationale Finanzwelt durcheinander wirbelt, um China eher einen Bogen gemacht. Nun beginnen sich die Zukunftsaussichten für den chinesischen Markt aufzuhellen - nicht zuletzt wegen der boomenden Börsen in Shanghai und Shenzen, wie die BusinessWeek berichtet. Mit Zuwachsraten von 58 bzw. 117 Prozent sorgen die Marktplätze für einen steigenden Appetit auf neue Börsengänge und damit für Profitpotenzial für Finanzinvestoren.

Weltweit schlossen die Finanzinvestoren, die wegen ihrer teils aggressiven Übernahmestrategien auch als "Heuschrecken" bezeichnet werden, laut Dealogic http://www.dealogic.com allein im ersten Halbjahr 2007 Deals im Wert von 630 Mrd. Dollar ab. Zum Vergleich: In China belief sich das Volumen der 24 Private-Equity-Transaktionen von Januar bis Mitte Juli dagegen gerade auf 678 Mio. Dollar. Die Mehrheit der knapp 200 heimischen Private-Equity-Firmen sind Fonds in der Heimatwährung Yuan, die sich vor allem auf die Frühphasenfinanzierung und ihre Heimatregion konzentrieren.

"Das Interesse der Private-Equity-Häuser an Investitionen in China hat definitiv zugenommen", erklärt Mike Braun, Partner M&A Transaction Services bei Deloitte in China http://www.deloitte.com.cn , gegenüber pressetext. Bevorzugte Branchen sind Consumer Electronics, Technologie und Maschinenbau. "Ein großes Hindernis für Private Equity in China ist aber die fehlende Möglichkeit von Leverage Financing", so Braun. Dies werde umgangen, indem sogenannte Offshore-Vehicles die Verschuldung übernähmen. Darüber hinaus hat die chinesische Regierung im September 2006 die Regeln für ein Engagement ausländischer Investoren verschärft. Von dem seit 1. Juni geltenden New Partnership Enterprise Law erwarten sich Experten aber eine Stärkung des Private-Equity-Marktes.

Laut einer Befragung der Handelskammern der USA und Deutschlands werden Investitionen in China dann als vorteilhaft betrachtet, wenn die günstig produzierten Güter im Ausland verkauft werden. "Anders sieht es aus, wenn ausländische Investitionen mit dem Ziel getätigt werden, auch den chinesischen Markt zu bedienen", betont Braun. In solchen Fällen würden viele Investoren über sinkende Margen und steigende Überkapazitäten chinesischer Konkurrenten klagen. Insgesamt wird jedoch erwartet, dass die ausländischen Investitionen in China weiter steigen. Das Problem mit dem geistigen Eigentum, das strategische Investoren in bestimmten Fällen von einem Engagement in China abhalten könnte, sei für die Private-Equity-Branche weniger virulent, so Braun abschließend gegenüber pressetext.

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