pts20160323027 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

IG Windkraft: Österreich zu 31 Prozent mit Kohle-, Gas- und Atomstrom versorgt

Selbstversorgung durch erneuerbare Energien in Österreich in weiter Ferne


St. Pölten (pts027/23.03.2016/12:00) Trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Niederösterreich und dem Burgenland in den letzten Jahren ist Österreich noch weit von der Stromversorgung mit 100 % erneuerbarem Strom entfernt. 31 % des Stromes stammen noch immer aus Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken. "Die Windenergie kann einen großen Beitrag leisten um diese Lücke zu schließen", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: "Es bedarf nur kleiner Änderungen im Ökostromgesetz um den notwendigen Windkraftausbau zu ermöglichen."

Lange Zeit war Österreich ein klassisches Stromexportland. Die großen Wasserkraftwerke ermöglichten zusätzlich zur Versorgung der österreichischen Bevölkerung den Stromexport. Mittlerweile kann sich Österreich jedoch nicht mehr mit Strom selbstversorgen und importiert 15 % des Stromverbrauches aus den Nachbarländern.

Von Importstrom aus Kohle- und Atomkraftwerken abhängig

"Die Politik muss vor allem in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren" fordert Stefan Moidl von der IG Windkraft und gibt zu bedenken, dass der österreichische Strom nur zu 69 % aus erneuerbaren Quellen stammt. Weitere 16 % stammen aus heimischen thermischen Kraftwerken. Der Rest ist Importstrom - vorwiegend Atom- und Kohlestrom aus Deutschland und Tschechien.

Umland mit Versorgungsfunktion für die Bundeshauptstadt

"Selbst in jener Region, die in den letzten Jahren zum Inbegriff der Energiewende im Strombereich in Österreich geworden ist, ist man von der Zielsetzung 100 % erneuerbarer Stromversorgung noch einen großen Schritt entfernt", bemerkt Moidl. Auch wenn sowohl Niederösterreich als auch das Burgenland in den letzten Jahren mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt reicht dies bei weitem nicht aus Ostösterreich damit zu versorgen. Für die Energieversorgung streckt sich die Bundeshauptstadt sogar bis nach Russland um Erdgas in großen Mengen anzuliefern.

Reformbedarf beim Ökostromgesetz

"Für den Strombereich in Österreich wurde von Bundeskanzler Werner Faymann bei der Weltklimakonferenz in Paris das Ziel 100 Prozent Erneuerbare im Jahr 2030 ausgegeben. Für die Erreichung dieses Zieles bedarf es nun einer raschen Weichenstellung für stabile Bedingungen für erneuerbare Energien", fordert Moidl. Mit dem geltenden Ökostromgesetz ist der benötigte Ausbau nicht zu schaffen. Mit ein paar kleinen Änderungen könnte der Windkraftausbau auf derzeitigem Niveau weitergeführt werden und man dem Ziel näher kommen auch in der Ostregion eine erneuerbare Stromversorgung sicher zu stellen. "Die IG Windkraft fordert daher eine rasche Änderung des Ökostromgesetzes", ergänzt Moidl abschließend.

(Ende)
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