pts20120612032 Bildung/Karriere

Arbeiten als Anti-Ageing-Mittel

Hochkarätig besetzter Bildungsbrunch von die Berater®


Prof. Dr. Bernd Marin beim Podiumsgespräch (Copyright: die Berater®)
Prof. Dr. Bernd Marin beim Podiumsgespräch (Copyright: die Berater®)

Wien (pts032/12.06.2012/16:10) Die rasante Alterung der Gesellschaft und die daraus resultierenden Belastungen für die Sozialsysteme erfordern einen Handlungsbedarf, der in Österreich aufgrund der niedrigen Geburtenrate, der steigenden Lebenserwartung und des niedrigen Pensionsantrittalters besonders groß ist. Der Bildungsbrunch von die Berater® fand am 12. Juni im Wiener Novomatic Forum stand im Zeichen dieser zentralen Herausforderung und zeigte den mehr als 160 BesucherInnen auf, welchen Beitrag Unternehmen und MitarbeiterInnen zum Thema des aktiven Alterns leisten können.

Steigende Lebenserwartung und geringes Pensionsantrittsalter

Nach dem Eröffnungsstatement von Mag. Konrad Fankhauser (Geschäftsführung die Berater®) zeigte Prof. Dr. Bernd Marin (Sozialwissenschaftler und Leiter des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung), dass aktives Altern bereits im frühkindlichen Alter beginnt. Die Berufsbiografien werden immer kürzer, gleichzeitig werden die ÖsterreicherInnen stetig älter. Seit den 1970er Jahren sind es in Österreich pro Jahrzehnt im Durchschnitt zwei Jahre zusätzliche Lebenserwartung. Laut Statistik Austria beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung der ÖsterreicherInnen derzeit 80,4 Jahre. Um gesund zu altern ist lebenslanges Lernen unabdingbar. "Arbeiten ist mit Sicherheit das beste Anti-Ageing Mittel", so Marin.

Das Pensionsantrittsalter liegt in Österreich bei den Männern bei 58,9 Jahren und bei den Frauen bei 57,5 Jahren. Das sind um 4,7 bzw. 4,9 Jahre weniger als im OECD-Durchschnitt. Spätestens mit Erreichen des 40. Lebensjahres werden MitarbeiterInnen in Bezug auf Weiterbildung inaktiv. "Je früher Menschen den inneren Ruhestand antreten, desto rascher verfallen mit dem Arbeits- auch das Erinnerungsvermögen und kognitive Fähigkeiten", so Marin. Mit diesem Prozess, auch bekannt als Mental Retirement, kommt es bei den MitarbeiterInnen bereits Jahre vor dem Ruhestand zu einem geistigen Verfall.

Lebensqualität durch Weiterbildung

Die Weiterbildungsbeteiligung nimmt ab einem Alter von 45 rapide ab. Im Rahmen der Podiumsdikussion betont Mag. Ilse Stria, Geschäftsführerin der Humboldt Bildungsgesellschaft: "Ältere sehen vielfach keinen persönlichen Nutzen in der Weiterbildung. Deshalb ist es um so wichtiger, Weiterbildung für Ältere mit der Karriereplanung zu verbinden." So werden neue Perspektiven aufgezeigt, die zu einer steigenden Motivation und Arbeitsfreude führen. Martin Röhsner, Geschäftsführung die Berater® und CATRO Personalberatung, sieht die Investition in die Weiterbildung Älterer für Unternehmen gewinnbringend: "Investiert ein Unternehmen in die Weiterbildung 55-jähriger Mitarbeiterinnen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese auch in zehn Jahren noch im Unternehmen sind. Dieses Bild sieht bei 25-Jährigen anders aus."

Lernen mit allen Sinnen

Beim interaktiven Teil "Train the Brain" mit dem Gedächtnistrainer Gerald Hütter, wurde aktives Altern gleich in die Praxis umgesetzt. "Beim Lernen im Erwachsenenalter ist es unumgänglich, das Gelernte mit Geschichten und Bildern zu verknüpfen", so Hütter. Bekannte Methoden wie das Zahl-Form-System und die Geschichtenmethode animierten die TeilnehmerInnen mit allen Sinnen zu lernen. Beim Zahl-Form-System stellt die Zahl 1 ein Bild dar, zum Beispiel eine Angelrute. Möchte man sich als Beispiel zuerst den Begriff Karotte merken, so kann man sich diese als Köder der Angelrute vorstellen und gleichzeitig mit Gerüchen, Geschmack und Aussehen verbinden. So wird mit dem Gelernten ein Bild verbunden, das nachhaltig abrufbar ist.

Alt und jung als relative Begriffe

Die Studie von MAKAM Market Research zeigt, dass die meisten ÖsterreicherInnen Menschen zwischen 50 und 55 Jahren als "ältere ArbeitnehmerInnen" definieren. Ein heute 55-Jähriger kann allerdings nicht mit einem 55-Jährigen von vor 30 Jahren verglichen werden. Gehörte man früher mit 55 bereits zu den Alten, fühlen sich Angehörige dieser Altersgruppe heute mehrheitlich vergleichsweise jung. Die Begriffe alt und jung werden also von den Generationen unterschiedlich definiert und immer wieder geändert.

Arbeiten und Lernen bis 70?

Lernen erfolgt automatisch lebenslang. "Man kann nicht nicht Lernen", so Marin. Diese Einstellung hat sich in Österreich jedoch noch nicht manifestiert. Erst wenn diese Bewusstseinsänderung vollzogen ist, wird ein Berufsleben bzw. aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bis 70 nicht mehr in Frage gestellt. Hier ist die nationale und europäische Politik gefordert, ein stärkeres Augenmerk auf die Erwachsenenbildung zu legen und spezifische Fördermodelle zu entwickeln. Auch die Europäische Kommission reagiert auf die rasante Alterung der Gesellschaft und deklariert das Jahr 2012 als "das Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen". Nach einer aktuellen Befragung von MAKAM Market Research bei 500 Personalverantwortlichen österreichweit wissen circa 80 Prozent des befragten Fachpublikums über diese europaweite Initiative nicht Bescheid.

Bilder zum Bildungsbrunch finden sie unter: https://fotodienst.pressetext.com/album/3026

Tag der Weiterbildung. Der Bildungsbrunch von die Berater® ist eine Veranstaltung im Rahmen des vierten österreichischen Tages der Weiterbildung. Ziel der Plattform für berufsbezogene Weiterbildung ist es, die Bedeutung der Weiterbildung sowohl der Öffentlichkeit als auch politischen EntscheidungsträgerInnen bewusst zu machen. Nähere Informationen über den Tag der Weiterbildung finden Sie unter www.tag-der-weiterbildung.at.

die Berater® ist ein österreichisches Trainings- und Consultingunternehmen, welches 1998 von Mag. Martin Röhsner gegründet wurde. Heute beschäftigt es 465 MitarbeiterInnen an über 70 Standorten in ganz Österreich und expandierte 2009 in die Slowakei. Jährlich werden für rund 23.000 TeilnehmerInnen Aus- und Weiterbildungsprogramme geplant, organisiert und durchgeführt. die Berater® Unternehmensberatungs GmbH zählt damit zu den größten Erwachsenenbildungseinrichtungen Österreichs.

(Ende)
Aussender: die Berater Unternehmensberatungs GmbH
Ansprechpartner: Mag. Sabrina Kienast
Tel.: 01 - 532 45 45 1123
E-Mail: s.kienast@dieberater.com
Website: www.dieberater.com
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