pts20120504011 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Abfallwirtschaftspreis "Phönix" 2012 geht an die Treibacher Industrie AG

Hauptpreis für verfahrenstechnisches Projekt zur Chromatreduktion


Wien (pts011/04.05.2012/10:00) Am Donnerstag, den 3. Mai 2012, überreichte Generalsekretär Reinhard Mang (Lebensministerium) den Abfallwirtschaftspreis "Phönix" 2012 an die Treibacher Industrie AG für die Einreichung "Innovative Nutzung eines Abgasstromes als alternative Prozesschemikalie".

Das Recycling von verbrauchten, metallhaltigen Katalysatoren aus der Erdölindustrie erfolgt in zwei Verfahrensschritten: dem Röstprozess zur Abtrennung der Schwefelfracht und dem metallurgischen Verfahren zur Metallgewinnung. Beim Röstprozess wird bei der Treibacher Industrie AG ein Teilstrom des schwefelhaltigen Abgases kontinuierlich genutzt, um im benachbarten Produktionsbetrieb anfallendes giftiges Chromat zu umweltverträglichem Chrom zu reduzieren. Diese Technologie ist bisher einzigartig und neu. Die synergetische Nutzung des vorhandenen Abgasstromes spart Chemikalien und Energie, reduziert den Bedarf an Deponievolumen und steigert gleichzeitig die Anlagenkapazität.
Der Hauptpreis war mit 5.000 Euro dotiert.

Auf den 2. Platz (Preisgeld 2.000 Euro) kam die Einreichung "Nachhaltige Ammoniakproduktion aus Schlachtblut" des Reinhaltungsverbandes Trattnachtal (OÖ).

Der RHV Trattnachtal betreibt auf der Kläranlage Wallern eine Biogas-Cofermentationsanlage auf Basis Schlachtblut und Altspeisefette. Durch den hohen Stickstoffwert des Schlachtblutes kann das Material zwar vergoren werden, es fällt aber ein hoch mit Ammoniumstickstoff belasteter Gärrest an, der nicht in den Belebungsbecken der Kläranlage abgebaut werden kann.

Der RHV hat sich daher entschieden, den Stickstoff mittels einer Dampfstrippungsanlage aus dem flüssigen Gärrest zu lösen und in eine handelsfähige 25-Prozent-Ammoniaklösung aufzukonzentrieren, die in der Müllverbrennungsanlage der WAV zur Rauchgasentstickung eingesetzt wird. Dadurch werden ca. 150.000 Liter Öl eingespart, die für die Produktion derselben Ammoniakmenge aus Luftstickstoff benötigt werden.

Der 3. Platz und 1.000 Euro Preisgeld gingen an die Fachabteilung 19D des Amts der Steiermärkischen Landesregierung für deren Einreichung "Der Steirische Baurestmassenleitfaden".

Bis 2020 muss bei Bau- und Abbruchabfällen eine Recyclingquote von 70 % erreicht werden. Zur zielgerichteten Information der betroffenen Beteiligten entwickelte die FA 19D gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark, der Ziviltechnikerkammer Steiermark und dem Zollamt Graz den Steirischen Baurestmassenleitfaden (http://www.baurestmassen.steiermark.at ) als praxisorientiertes Internetportal. Es bietet gebündelte Fachinformationen zum richtigen Umgang mit Baurestmassen für alle am Baugeschehen beteiligten Gruppen an. Der Leitfaden gibt zielgruppenspezifisch schrittweise Anleitungen zur gesetzeskonformen und umweltgerechten Behandlung von Baurestmassen und bietet alle dafür relevanten Dokumente und Formulare zum Download an. Der Leitfaden ist seit Ende Februar 2012 online verfügbar.

Die Einreichung "Großer Steirischer Frühjahrsputz" (ebenfalls Fachabteilung 19D) erhielt den Sonderpreis "Öffentlichkeitsarbeit" der Altstoff Recycling Austria AG.

Aufgrund der deutlich zunehmenden Probleme mit dem "Littering" und der damit verbundenen Kosten für die Säuberung von öffentlichen Flächen (Parkanlagen, Straßen, Plätzen, Wanderwegen etc.) begann die Steiermark im Jahr 2008 die Bevölkerung zur Teilnahme an einer landesweit organisierten Landschaftsreinigung zu motivieren.

Das Einsammeln von Abfällen entlang von Autobahnen, Straßen, Wanderwegen, Bach- und Flussläufen, Gewässern, auf Plätzen, in Parkanlagen, Wald und Flur kostet zwischen 3.000 und 6.000 Euro pro Tonne. Diese Fakten öffentlich bewusst zu machen, war unter anderem Ziel dieser Aktion.
Dank der flächendeckenden medialen Berichterstattung gelang es, die Öffentlichkeit für die Reinhaltung der Umwelt zu motivieren, was sich auch an den zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigt.

Der "Große Steirische Frühjahrsputz" fand heuer am 21. April als Beitrag Österreichs zum internationalen "World Cleanup Day 2012" statt. Die Anzahl der Aktionspartner wurde neuerlich stark erweitert, was zu einer deutlichen Steigerung der Teilnehmeranzahl führte.

Der "Phönix" ist eine Initiative des Lebensministeriums (Sektion VI - Stoffstromwirtschaft, Abfallmanagement und stoffbezogener Umweltschutz) gemeinsam mit dem ÖWAV.

Unterstützt wurde der "Phönix" 2012 von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, dem Land Steiermark, dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VÖEB) und der Zeitschrift "Umweltschutz" des Bohmann-Verlags Wien.

Detaillierte Unterlagen über die Preisträger/Nominierten und weitere Fotos von der Verleihung sind erhältlich bei:
ÖWAV
Mag. Fritz Randl
Tel. +43-1-535 57 20-0
randl@oewav.at

(Ende)
Aussender: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
Ansprechpartner: Mag. Fritz Randl
Tel.: 01/535 57 20
E-Mail: randl@oewav.at
Website: www.oewav.at
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