pts20060530039 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Polen zwei Jahre nach dem EU-Beitritt - Perspektive und Bilanz

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und Deutschland sind größter Nutzen


Köln (pts039/30.05.2006/14:03) Der 13. Polnisch-Deutsche Wirtschaftssalon in der Abteilung für Handel und Investionen des Generalkonsulats der Republik Polen stand unter dem Thema "Polen zwei Jahre nach dem EU-Beitritt. Wirtschaftliche Entwicklung - Bilanz und Perspektive".
Hierzu hielt Andrzej Kaczmarek, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium der Republik Polen einen Vortrag.
Kaczmarek betonte die große Bedeutung der EU-Erweiterung für Polen, sowohl für die 15 "alten" wie auch für die 10 "neuen" EU-Staaten habe sich dieser Zuwachs als Erfolg herausgestellt.
Die anfänglichen Ängste auf polnischer Seite, vor allem die Angst vor Steigerung der Arbeitslosenzahlen, Billigarbeitskräfte aus anderen EU-Staaten, hat sich als unbegründet erwiesen, der Anteil der Migration nach Polen aufgrund von Arbeit liegt bei nur 1%.
Man sehe vor allem die Vorteile aus dem Beitritt Polens: Der europäische Kommunikationsaustausch habe sich deutlich verbessert, die Beitrittsländer haben viel zur wirtschaftlichen Dynamik der EU beigetragen, allein in Polen belaufe sich das Wachstum auf 3,75% (Stand 1/2006).
Der Staatsekretär betonte, man werde die "Aufholjagd" zu den "alten" EU-Staaten fortsetzen, die Entwicklungstrends zeigten positive Signale. Dies habe auch zur politischen Überzeugung der EU-Gegner geführt, zu denen auch Teile seiner Regierung gehörten.

Die Expansion polnischer Unternehmen in andere EU-Staaten hat sich nach Auffassung Kaczmareks ebenfalls deutlich verstärkt. Zukunftsträchtig sind dabei vor allem die Branchen Hightech und Dienstleistung. Kern-Maßnahmen auf staatlicher Seite bildeten vor allem der Kapitalexport und die Entwicklungshilfe.

Als Hauptnutzen der EU-Erweiterung bezeichnete der Staatsekretär die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen, die noch nie so gut wie heute gewesen sei. Dies habe auf polnischer Seite zu einem Wachstum des BIP von fast 5% im 1. Quartal 2006 geführt.
Dem Vorurteil der Massenemigration junger Leute aus Polen begegnete der Staatsekretär mit dem Argument: Sicherlich gehen viele junge Polen nach ihrer Ausbildung ins Ausland, kommen aber nach einigen Jahren mit erheblichem Wissen zurück und bringen Polen dadurch einen deutlichen Nutzen.
Für 2007 zeigte Andrzej Kaczmarek klare Perspektiven:
· Abbau der Arbeitslosenzahlen von derzeit 17,2 %
· Förderung der Branchen Dienstleistung und Hightech, in denen es derzeit in Polen die meisten Investitionen gebe.
· Die Kommunikation in bezug auf die Imageverbesserung polnischer Produkte in der EU wolle man verbessern. Dazu habe man begonnen Handelsabteilungen der Botschaften teilweise in Promotion-und Investitionsagenturen umzuwandeln nach anglo-amerikanischem Vorbild.
Für die nächsten 7 Jahre verfolge man das Ziel, Polen als Wissenschaftsstandort auszubauen durch optimales Knowledge-Management auf wirtschaftspolitischer Ebene.
Hier stehe man sicherlich vor dem gleichen Dilemma wie andere Staaten: das optimale Verhältnis in der Finanzierung von Innovation und Status müsse gefunden werden.

Zur Frage der Euro-Einführung erläuterte der Regierungsvertreter, man habe 2009 geplant, realistisch sei jedoch das Jahr 2012.
Auf Rückfrage des Publikums hinsichtlich dem gespaltenen Verhältnis zu EU-Entscheidungen einerseits und dem Nutzen Polens aus der Mitgliedschaft und dem damit verbunden, negativen Image des Landes beschwichtigte Kaczmarek, dass sei nur "Wahlkampfgetöse" gewesen, die Realität sehe anders aus.
Abschließend betonte Herr Kaczmarek, dass Polen über ein enormes Potential an "Human Ressources" verfüge, dass es zu nutzen und zu entwickeln gelte.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurden in Vorbereitung auf die bevorstehende Fussball-WM Bälle mit dem Aufdruck "Deutsch-Ponisches Jahr" verlost und vom Staatssekretär signiert.

Die Originalrede des Staatsekretärs (auf polnisch) ist der Pressemitteilung angehängt. Es gilt wie immer das gesprochene Wort.

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