Verstorbene Königin spielt dank Sora Fußball
KI-gestützter Videogenerator liefert nicht nur lustige, sondern häufig auch verstörende Bilder
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Deepfake: Elizabeth II. regt den Betrachter hier zum Schmunzeln an (Quelle: tiktok.com) |
San Francisco/Paris/Berkeley/Maynooth (pte003/23.12.2025/06:10)
Generative Künstliche Intelligenz (GenKI) eröffnet böswilligen und unbedarften Zeitgenossen eine neue Spielwiese. Sie erstellen von Verstorbenen, bevorzugt Prominenten, verblüffend realistische Videos, die zum Lachen anregen, oft aber die Angehörigen und Freunde verletzen und psychisch schwer belasten können. Das gelingt mit Tools wie Sora von OpenAI, der Pionier bei GenKI, der ChatGPT entwickelt hat. Die Videos sind unter anderem auf TikTok zu sehen.
Kreieren mit Einschränkungen
Laut einem OpenAI-Sprecher besteht zwar "ein starkes Interesse an der freien Darstellung historischer Persönlichkeiten". Aber dass Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und ihre Familien die ultimative Kontrolle über ihre Bilder haben sollten, unterstreicht er ebenfalls. Für "kürzlich verstorbene" Persönlichkeiten, fügt er hinzu, könnten autorisierte Vertreter oder Nachlassverwalter nun verlangen, dass ihre Abbildungen nicht in Sora verwendet werden.
"Trotz dieser Aussagen von OpenAI hat das Unternehmen ein Tool veröffentlicht, das genau das Gegenteil bewirkt", klagt Hany Farid, Mitbegründer von GetReal Security, das Deepfakes bekämpft. Zwar habe das Unternehmen die Erstellung von Deepfakes mit dem ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King gestoppt, aber es hindere die Nutzer nicht daran, die Identität vieler anderer Prominenter zu übernehmen. Einige Nutzer hatten Videos veröffentlicht, in denen King während seiner berühmten "I Have a Dream"-Rede Affengeräusche machte. Daraufhin hatten die Nachlassverwalter des Bürgerrechtlers deren Löschung verlangt - mit Erfolg.
Videos häufig traumatisierend
"Langsam wird es unheimlich", so Constance de Saint Laurent, Assistenzprofessorin für Sozialwissenschaften an der Maynooth University. Sie bezieht sich dabei auf das Phänomen, bei dem Interaktionen mit künstlichen Objekten so menschenähnlich sind, dass sie Unbehagen und Schlimmeres auslösen. "Wenn Sie plötzlich Videos von einem verstorbenen Familienmitglied erhalten, ist das traumatisierend", so die Wissenschaftlerin.
Die im September gestartete App von OpenAI, die weithin als Deepfake-Maschine bezeichnet wird, hat eine Flut von Videos historischer Persönlichkeiten wie der britischen Königin Elizabeth II. und Winston Churchill sowie Prominenter wie Michael Jackson und Elvis Presley ausgelöst. So zeigt ein Clip die einstige britische Königin beim Fußballspielen. Das mag noch lustig sein, doch viele dieser Videos verletzen tief.
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