Forscher kreieren mit KI Steinzeit-Videospiel
Neue Game-Entwicklung aus Skandinavien ermöglicht Pädagogen sehr preiswertes Werkzeug
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Szene aus dem neuen Steinzeit-Videospiel: KI ersetzt Programmierer (Quelle: ku.dk) |
Kopenhagen/Bergen (pte003/22.12.2025/06:10)
Archäologen der Universitäten Kopenhagen und Bergen haben mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und kostenlosen digitalen Tools ein dynamisches und lehrreiches Videospiel über die Jungsteinzeit entwickelt. Nach Ansicht der Forscher hat die neue Technologie, für deren Nutzung keine besonderen technischen Kenntnisse erforderlich sind, das Potenzial, die digitale Vermittlung des kulturellen Erbes zu revolutionieren.
Informatiker nicht mehr benötigt
Historiker und Archäologen suchen ständig nach neuen Wegen, um die Vergangenheit zum Leben zu erwecken. In Museen sind audiovisuelle und digitale Lösungen lange Teil der Präsentation des kulturellen Erbes der Menschheit. Bislang war die Entwicklung digitaler Inhalte kostspielig und brauchte IT-Profis.
Aus diesem Grund ist es bisher nur großen kommerziellen Game Producern gelungen, Videospiele zu entwickeln, die in der Geschichte angesiedelt sind. Beispiele sind "Assassin's Creed" und "Civilization", die allerdings weniger Wert auf historische Genauigkeit legen.
Archäologen der beiden haben nun mit KI und dem kostenlosen Tool "Unreal Engine" sowie Tutorials auf YouTube kurzfristig und mit sehr geringem finanziellen Aufwand ein dynamisches 3D-Computerspiel mit hohem Bildungswert entwickelt. Details sind in "Advances in Archaeological Practice" veröffentlicht.
Rezept für digitales Storytelling
"Wir glauben, dass diese kostenlosen Tools das Potenzial haben, die digitale Vermittlung des kulturellen Erbes zu revolutionieren. Damit geben wir Pädagogen ein Rezept, wie sie mit digitalem Storytelling beginnen können, ohne dafür enorme Ressourcen aufwenden zu müssen", so Mikkel Nørtoft von der Universität Kopenhagen.
Das 3D-Spiel basiert auf dem Forschungsprojekt "Deep Histories of Migration" über die Jungsteinzeit in Nordeuropa. Im Mittelpunkt stehen reale Videos von zwei gut erhaltenen Langgräbern aus Lindeskov Hestehave auf Fünen. "Das Ziel des Spiels ist es, in einem dramatisierten Universum mehr über die Jungsteinzeit und die damals errichteten Grabdenkmäler zu erfahren", erklärt Nørtoft.
Dazu erkundet der Spieler die Stätte und spricht mit zwei KI-Figuren, einem Archäologen und einer Steinzeitfrau, denen die Forscher Hintergrundgeschichten vorgegeben haben. "Wir mussten keine detaillierten Manuskripte schreiben, da die Figuren mithilfe generativer KI sprechen und sich daher - wahlweise in mehreren Sprachen - auf der Grundlage unserer Vorgaben und unserer eigenen zusammengestellten archäologischen Wissensdatenbanken artikulieren."
(Ende)
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