Blätter verraten den Reifegrad von Früchten

URV-Wissenschaftler bringen Infrarotspektroskopie als Werkzeug für Obstbauern zur Anwendung

Blattprüfung: So wird der Reifegrad von Früchten bestimmt (Foto: urv.cat)

Tarragona (pte012/19.12.2025/12:30)

Forscher der Universitat Rovira i Virgili (URV) haben ein Verfahren zur Bestimmung des Reifegrades von Obstbäumen entwickelt. Sie analysieren Blätter, die in der Nähe der Früchte wachsen. Diese geben genaue Auskunft über den Reifegrad der Früchte, ohne sie zu beschädigen.

Traditionelles oft zerstörerisch

Traditionelle Techniken zur Beurteilung der Obstqualität wie die Messung der Festigkeit sowie des Zucker- oder Säuregehalts erfordern die Entnahme und Analyse von Proben, was bedeutet, dass ein Teil der Ernte zerstört wird und nicht verkauft werden kann. Weniger grobe Methoden wie spektroskopische Techniken, mit denen die Früchte direkt analysiert werden, können Spuren auf ihrer Schale hinterlassen.

URV-Postdoc Daniel Schorn und sein Team setzen die die Nah- und Mittelinfrarotspektroskopie ein, um die Früchte zu beurteilen. Dabei richten sie einen Lichtstrahl auf die Probe, in diesem Fall die Blätter nahe einer Frucht, und erfassen das absorbierte und reflektierte Licht. Aus den verbliebenen und verschwundenen Frequenzen gewinnen sie die gewünschten Infos, ohne die Probe zu verändern oder zu zerstören.

Tests mit Nektarinen erfolgreich

"In den Blättern gibt es während der Reifung der Früchte physiologische und biochemische Veränderungen, da der Stoffwechsel der Blätter und der Früchte direkt miteinander verbunden ist. Diese Veränderungen spiegeln sich in ihrem spektralen Fingerabdruck wider", sagt Schorn. Durch wöchentlich wiederholte spektroskopische Vermessungen der Blätter, die den Früchten am nächsten sind, konnte der Entwicklungsstand der Früchte, Nektarinen, zu "gelesen" werden.

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