pte20251218015 in Forschung

Trinkwasser aus PFAS-verseuchten Böden

Verfahren der University of Minnesota entfernt giftigen Stoff aus Untergrund von Gewässern


So werden PFAS effektiv aus dem Boden entfernt (Illustration: Journal of Hazardous Materials)
So werden PFAS effektiv aus dem Boden entfernt (Illustration: Journal of Hazardous Materials)

Minneapolis/St. Paul (pte015/18.12.2025/11:40)

Forscher der University of Minnesota haben eine umfassendere Lösung zur Entfernung giftiger PFAS aus dem Untergrund von Gewässern entwickelt. Bei der "Push-Pull-Technik" wird zunächst Aktivkohle in den Untergrund gepresst ("push"), die als Filter wirkt. Aktivkohle hat eine hohe Anziehungskraft auf Schadstoffe aller Art. Anschließend wird Grundwasser so gefördert ("pull"), dass es durch den künstlich geschaffenen Filter strömt.

PFAS-Reste nicht mehr messbar

Tatsächlich kommt laut den Forschern oben sauberes Wasser an, das sich konventionell zu Trinkwasser aufarbeiten lässt. Getestet worden ist das Verfahren sowohl im Labor als auch in einem Trainingsgebiet der Marine, in dem die PFAS-Werte extrem hoch waren. In beiden Fällen wurden die Giftstoffe weitgehend zurückgehalten. Details sind im "Journal of Hazardous Materials" nachzulesen.

Die Studie zeigt, dass sich die PFAS-Konzentrationen um bis zu vier Größenordnungen reduziert, von mehr als 50.000 auf weniger als fünf Nanogramm pro Liter, was weniger als messtechnisch nachweisbar ist. Die Aktivkohle fängt dabei sowohl langkettige als auch kurzkettige PFAS wirksam ein, was einen wichtigen Fortschritt darstellt, da kurzkettige PFAS in der Regel schwieriger zu entfernen sind.

Sanierungskosten werden halbiert

Laut Kostenanalyse betragen die langfristigen Betriebskosten des Verfahrens weniger als die Hälfte anderer PFAS-Entfernungsmethoden. Damit sei es eine Alternative für Standorte, die über Jahrzehnte hinweg saniert werden müssen. "Die Wirksamkeit der Methode in Verbindung mit der Tatsache, dass das System nur sehr wenig Wartung erfordert, macht es zu einer vielversprechenden Option für Sanierungsmaßnahmen in der Praxis", so Entwickler Matt Simcik.

"Für Gemeinden, die mit PFAS-Kontaminationen konfrontiert sind, ist dies ein großer Schritt in Richtung praktischer, nachhaltiger Technologien, die das Trinkwasser schützen", ergänzt Simcik. Ungelöst ist das Problem der Konzentration von PFAS an der Aktivkohle. Deshalb arbeiten die Forscher jetzt daran, das Gift nicht nur zu immobilisieren, sondern vor Ort auch zu zerstören.

PFAS werden seit Jahrzehnten in Massenprodukten wie Bratpfannen, wasserabweisender Kleidung, Lebensmittelverpackungen und Kosmetika eingesetzt, ebenso in einer Reihe von industriellen Anwendungen, darunter Feuerlöschschaum, Metallbeschichtungen und mechanische Schmierstoffe. Im Laufe der Jahre hat sich das Gift im Grundwasser angereichert und gefährdet die Trinkwasserproduktion.

(Ende)
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