pte20251217006 in Forschung

Intelligenter Klebstoff aus Rosenöl hergestellt

Experten der Jeonbuk National University erzielen Auflösung auf Kommando durch Licht oder Hitze


Intelligenter Kleber für viele Materialien (Illustration: Oh et al., jbnu.ac.kr/en)
Intelligenter Kleber für viele Materialien (Illustration: Oh et al., jbnu.ac.kr/en)

Jeonju-si (pte006/17.12.2025/06:15)

Forscher der Jeonbuk National University um Kwang-Un Jeong und seinen Doktoranden Mintaek Oh haben einen neuen Klebstoff entwickelt, der auf "Befehl" seine Haftkraft verliert. Dieser soll künftig das Recycling unter anderem von Elektronik-Bauteilen revolutionieren, aber auch von Autos, Haushaltsgeräten und sogar Flugzeugen.

Aus natürlichen Rohstoffen

Die einzelnen Komponenten sind dadurch leicht voneinander zu lösen, sodass sie getrennt recycelt werden können. Klebstoffe, die durch gezielte Signale ihre Haftkraft verlieren, sind zwar nicht neu. Doch während diese auf fossilen Rohstoffen basieren, haben sich die stärker auf die Natur konzentriert. Die Klebeeigenschaften bezieht ihr Produkt aus einem Tetrahydrogeraniolmethacrylat-Monomer (TGMM), das sie aus Rosenöl gewinnen.

Es ist flexibel, stabil und biologisch abbaubar. Dieses haben die Experten mit einem säurebasierten Azobenzol-Methacrylat-Monomer (AAMM) kombiniert. Der Anteil von TGMM liegt bei 95 Prozent. AAMM wirkt wie ein Klettverschluss, der die TGMM-Fraktion zusammenhält. Diese Kraft lässt schlagartig nach, wenn die Klebestelle mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird - der Klebstoff wird flüssig, sodass die zu verklebenden Komponenten damit bestrichen werden können.

Kleber ist wiederverwertbar

Sichtbares Licht mobilisiert die Haftkraft des Klebers. Um die Klebestelle aufzulösen, wird sie wieder mit ultraviolettem Licht bestrahlt. "Unser Klebstoff, der eine kleine Menge eines funktionellen Monomers enthält, das auf Licht reagiert, haftet stark an verschiedenen Substraten, weist eine hohe Reaktionsfähigkeit auf und ermöglicht eine quantitative Steuerung seiner Haftfestigkeit", sagt Jeong.

Zudem sei der Kleber umweltfreundlich, kostengünstig, vielseitig einsetzbar und wiederverwendbar. Ob er angesichts des teuren Rohstoffs Rosenöl tatsächlich kostengünstig ist, darf allerdings bezweifelt werden. Er haftet auf einer Vielzahl von Substraten, darunter Metalle, Kunststoffe, Gummi, Glas, Kork und Papier. Neben Licht kann die Haftfestigkeit auch durch Wärme und chemische Behandlungen umgeschaltet werden.

Insbesondere eine Temperatur von mehr als 500 Grad Celsius verringert die Haftkraft erheblich, die dann durch Abkühlen wiederhergestellt werden kann. Ebenso kann der Klebstoff durch Lösungsmittel wie Chloroform aufgelöst werden. Wenn das Lösungsmittel verdampft ist, findet der Klebstoff zu seiner Haftfähigkeit zurück. Die Forscher haben auch herausgefunden, dass er durch Lösen und Wiederverfestigen weniger als zehn Prozent seiner Haftkraft verliert.

(Ende)
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