pte20251216013 in Leben

Gute Beziehung hilft bei Herzerkrankung

Experten des University of Ottawa Heart Institute plädieren für Einbindung des Partner in Reha


Ehepaar: Unterstützung im Alltag hilft dem Herzen (Foto: pixabay.com, Marzena P.)
Ehepaar: Unterstützung im Alltag hilft dem Herzen (Foto: pixabay.com, Marzena P.)

Ottawa (pte013/16.12.2025/10:30)

Starke und unterstützende Beziehungen können bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen tatsächlich die Herzgesundheit verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des University of Ottawa Heart Institute. Das Forscher-Team um Heather E. Tulloch fordert die Einbindung von Intimpartnern in kardiologische Rehabilitationsprogramme. So lasse sich die langfristige Herzgesundheit und die Lebensqualität beider Partner unterstützen. Details sind in "Canadian Journal of Cardiology" veröffentlicht.

77 Prozent Verbesserungen

Die Analyse der Wirksamkeit paarbasierter Interventionen auf modifizierbare kardiovaskuläre Risikofaktoren, Herzergebnisse, die psychische Gesundheit und die Qualität von Beziehungen bei Erwachsenen mit einem Herzleiden und ihren Partnern ist eindeutig: 77 Prozent der überprüften Studien berichten von Verbesserungen beim Gesundheitsverhalten. Diese wissenschaftlichen Belege beziehen sich auf die Ergebnisse bei Krankheit und psychischer Gesundheit.

Für Tulloch ist erstaunlich, dass sich trotz der gut etablierten Literatur zum Einfluss der Beziehungsqualität auf die Herzgesundheit nur so wenige Studien in ihren Interventionen mit der Qualität von Beziehungen beschäftigen. "Manchmal bringt das Herzleiden Paare einander näher. Oft stellt es für die Beziehung und die beiden Beteiligten jedoch eine Herausforderung dar. Wir haben im Laufe der Jahre erkannt, dass kardiale Ereignisse nicht nur den Patienten betreffen, sondern auch das Paar."

Partnerschaft als Schlüssel

Der Großteil der Herzmedizin konzentriert sich nur auf die betroffene Person. Die untersuchten Programme für Paare zielen darauf ab, beide Partner in die Genesung und Veränderungen des Lebensstils miteinzubeziehen. Partner werden hier als Schlüsselfaktoren angesehen. Sie kochen zum Beispiel gesunde Mahlzeiten, ermutigen zur körperlichen Aktivität und stellen sicher, dass die Medikamente richtig eingenommen werden.

Die Forscher empfehlen bei der Herzreha ein "Stepped-Care-Modell". Das systematische Screening und die Überweisung an Stellen sollen den Paaren helfen, mit Notsituationen besser umzugehen. "Wir müssen das Herz behandeln und die Beziehungen pflegen", betont Tulloch. Allein in Kanada leiden 2,6 Mio. Menschen über 20 Jahren an einem Herzleiden. In der EU sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. 20 Prozent dieser Todesfälle treten vor dem 65. Lebensjahr ein.

Starke soziale Beziehungen, vor allem qualitativ hochwertige Ehen, helfen auch gegen Fettleibigkeit. Dafür ist laut einer Studie von UCLA Health ein komplexes Kommunikationssystem zwischen Hirn und Darm verantwortlich. Sie weist erstmals nach, wie soziale Bindungen Gewicht und Essverhalten beeinflussen. Das geschieht mittels eines integrierten Signalwegs, der die Gehirnfunktion, den Stoffwechsel und das Hormon Oxytocin umfasst. Es wird häufig auch als "Liebeshormon" bezeichnet, wie pressetext berichtete.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|