Neuer Gen-Zucker ist für Diabetiker geeignet
Wissenschaftler der Tufts University machen aus Haushaltszucker eine gesunde Alternative
![]() |
Zucker: Hierfür gibt es eine natürliche Alternative (Foto: congerdesign, pixabay.com) |
Boston (pte001/16.12.2025/06:00)
Forscher der Tufts University um Nik Nair wollen Übergewicht fördernden und für Diabetiker schädlichen Zucker künftig durch Chemieprodukte ersetzen. In Deutschland und anderen Staaten, in denen Vorurteile gegenüber Gentechnik bestehen, wird er dennoch keinen Erfolg haben. Denn er lässt seine Zuckerart, die Tagatose, von genmanipulierten Escherichia-coli-Bakterien produzieren.
Umwandlung in zwei Schritten
Im ersten Schritt wandelt ein Enzym aus Schleimpilzen, Galaktose-1-phosphat-selektive Phosphatase (Gal1P) genannt, Glukose in Galaktose um, eine Zuckerart. Dieses Enzym wird von genmanipulierten Bakterien hergestellt. Ein zweites von den Bakterien exprimiertes Enzym namens Arabinose-Isomerase wandelt Galaktose in das Endprodukt Tagatose um. Das gelingt mit einer Effizienz von bis zu 95 Prozent, so die Wissenschaftler.
Tagatose ähnelt in Bezug auf Süße und Geschmack sehr stark dem Haushaltszucker. Sie kommt in der Natur nur in sehr geringen Mengen vor, verglichen mit Glukose, Fruktose oder Saccharose, beispielsweise in Milch und anderen Milchprodukten, wenn Laktose durch Hitze oder Enzyme abgebaut wird, wie dies bei der Herstellung von Joghurt, Käse und Kefir der Fall ist. Einige Früchte wie Äpfel, Ananas und Orangen enthalten Spuren von Tagatose als Teil ihres natürlichen Kohlenhydratspektrums.
Für Blutzucker unbedenklich
Tagatose erreicht 92 Prozent der Süße von Saccharose - Haushaltszucker - und hat etwa 60 Prozent weniger Kalorien. Die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration hat diesem Zucker das Prädikat "allgemein als sicher anerkannt" gegeben, sodass er unbedenklich genutzt werden kann. Vorteile für Diabetiker ergeben sich aus der Tatsache, dass Tagatose nur teilweise im Dünndarm resorbiert und ein Großteil davon von Darmbakterien fermentiert wird.
Daher ist sein Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel viel geringer als der von herkömmlichem Zucker, heißt es. Klinische Studien zeigen einen sehr geringen Anstieg des Plasmaglukose- oder Insulinspiegels nach der Einnahme von Tagatose. Im Gegensatz zu Saccharose, die Karies verursachende Bakterien im Mund fördert, reduziert Tagatose das Wachstum einiger dieser Bakterien. Und es gibt Hinweise darauf, dass sie gesunde Mund- und Darmbakterien unterstützt.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


