ifo Institut sieht Wachstum 2026 bei 0,8 Prozent
Wirtschaftsforscher korrigieren Prognose wegen nur schleppendem Strukturwandel nach unten
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Kurve: Deutsche Wirtschaft schafft 2026 nur ein Miniwachstum (Bild: pixabay.com, TShirtEmpire) |
München (pte010/11.12.2025/10:30)
Die deutsche Wirtschaft wächst 2026 voraussichtlich nur um 0,8 Prozent. Damit korrigieren die Ökonomen des ifo Instituts ihre Prognose um 0,1 Prozent nach unten. "Die deutsche Wirtschaft passt sich dem Strukturwandel durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle nur langsam und kostspielig an", so ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
US-Zölle dämpfen Wachstum
Für 2027 liegt die Wachstumsprognose nun bei 1,1 Prozent. Die US-Zollpolitik belastet die deutsche Exportwirtschaft nach wie vor spürbar. Laut ifo-Prognose dämpfen die höheren US-Zölle das Wachstum 2025 um 0,3 Prozentpunkte und 2026 um 0,6 Prozentpunkte.
"Die Unsicherheit durch die Zölle bleibt hoch, auch wenn die akuten Konflikte zwischen den USA und der EU entschärft wurden", sagt Wollmershäuser. Die Weltwirtschaft wachse zwar in den Jahren 2025 bis 2027 moderat um durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr, doch die deutsche Industrie profitiere davon nicht und verliere weiter an Wettbewerbsfähigkeit.
Politik muss deutlich mehr tun
Die geplanten staatlichen Investitionen für Infrastruktur und Verteidigung sowie weitere Entlastungen für Unternehmen und Verbraucher wirken laut den Wirtschaftsforschern nur verzögert. Für kommendes Jahr wird daher ein Wachstumseffekt von 0,3 Prozentpunkten und für 2027 von 0,7 Prozentpunkten erwartet. Die Maßnahmen würden jedoch nicht ausreichen.
Die Wirtschaft verliere an Dynamik, da das Arbeitskräftepotenzial, die Investitionen der Unternehmen und das Produktivitätswachstum zurückgehen. "Ohne strukturelle Reformen droht eine weitere Erosion des Wirtschaftsstandorts", warnt Wollmershäuser. Maßnahmen seien nötig, die das Arbeitsangebot über zusätzliche Anreize zur Ausweitung der Arbeitszeit oder der Teilhabe am Arbeitsmarkt stärken. Auch läge Potenzial in der Digitalisierung.
Laut Prognose steigt die Arbeitslosigkeit 2025 um 161.000 Personen auf 6,3 Prozent, bevor sie 2026 stagniert und 2027 leicht auf 5,9 Prozent sinkt. Die Inflation bleibe über der Zwei-Prozent-Marke (2025: 2,2 Prozent, 2026: 2,2 Prozent, 2027: 2,3 Prozent). Energiepreise sinken weiter, während Dienstleistungspreise und Lohnkosten die Inflation über zwei Prozent halten.
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