pte20251205002 in Business

Anleger sollten sich an Insidern orientieren

Laut Studie der Washington State University sagt deren Verhalten Kursentwicklungen voraus


Finanzgebaren: In turbulenten Zeiten sind Insider-Tipps wertvoll (Bild: Vicki Hamilton, pixabay.com)
Finanzgebaren: In turbulenten Zeiten sind Insider-Tipps wertvoll (Bild: Vicki Hamilton, pixabay.com)

Pullman (pte002/05.12.2025/06:05)

In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen sollten sich Anleger an Insidern und deren Umgang mit Aktien und Co orientieren. "Insider-Geschäfte korrelieren mit der anschließenden Aktien-Performance", verdeutlicht George Jiang von der Washington State University.

"Wenn sie Aktien ihres eigenen Unternehmens kauften, hat sich das Papier besser entwickelt; und wenn sie verkauften, entwickelte sie sich schlechter, und zwar in einem Zeitraum von einem Jahr nach der COVID-Pandemie", so der Fachmann. Diese sorgte Anfang des Jahrzehnts für heftige wirtschaftliche Turbulenzen.

Insider handeln antizyklisch

Als die meisten Anleger in den ersten Tagen der Pandemie Aktien verkauften, kauften viele Unternehmens-Insider mehr. Und als sich der Markt zu erholen begann, verkauften viele Insider. "Deren Handelsgeschäfte erwiesen sich als ausgezeichnete Prognosen für das Marktverhalten im folgenden Jahr", so Jiang.

Da legale Transaktionen von Unternehmens-Insidern der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gemeldet werden müssen und in öffentlichen Datenbanken auf der SEC-Website und anderen Quellen wie Barchart öffentlich zugänglich sind, hilft die Beobachtung ihrer Entscheidungen bei Marktturbulenzen Anlegern, lukrative Entscheidungen über Käufe und Verkäufe von Aktien zu treffen, meint Jiang.

Insidern ist es zwar untersagt, auf der Grundlage von Insider-Informationen zu handeln. Doch ohne diese zu nutzen, dürfen sie Transaktionen tätigen. Deren Kenntnisse über die Fundamentaldaten ihrer Unternehmen und die allgemeinen Marktbedingungen verschafften ihnen einen klaren Vorteil, sagt der Experte.

Corona als "natürliches Labor"

Die Pandemie bot ein "natürliches Labor" für die Untersuchung des Verhaltens von Insidern und der Auswirkungen ihres Informationsvorteils, so die Autoren, zu denen auch Jiangs Doktorandin Xiaoli Ma und Yun Ma gehörten, der bei Jiang promoviert hat. Anfang 2020 erlebten die Finanzmärkte ihre turbulenteste Phase.

Die Märkte waren von einer einzigartigen Unsicherheit geprägt, da die Länder unterschiedlich auf die Pandemie reagierten und die Lieferketten unterbrochen waren. Das gab den Forschern die Möglichkeit zu untersuchen, wie sich die Vorteile von Insidern in unvorhersehbaren Zeiten auswirkten.

Dem Team zufolge kam es von Ende Februar bis Anfang April 2020, als der Markt einbrach, zu einem deutlichen Anstieg der Insider-Käufe. Im weiteren Verlauf des Jahres zeichnete sich eine Vervierfachung der Insider-Verkäufe ab.

Marktentwicklung vorhersagbar

Laut der Regressionsanalyse der Forscher haben die konträren Handelsaktivitäten der Insider dazu geführt, dass sie unterbewertete Aktien kauften und überbewertete abstießen, was die künftige Marktentwicklung vorhersagte.

"Wenn Insider also Signale an den Markt senden, ist dies wahrscheinlich eine gute Sache, um die Markteffizienz zu verbessern. Für Anleger kann es in Zeiten beispielloser Unsicherheit hilfreich sein, darauf zu achten, was Insider tun", unterstreicht Jiang abschließend.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|