Geldwerbung adressiert Unterschicht-Jugend
Studie der Pompeu Fabra University untersucht sozioökonomisches Niveau sowie Geschlecht
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Jugendliche mit Handy: Werbung passt sich an Sozioökonomie an (Foto: pixabay.com, JESHOOTS-com) |
Barcelona (pte021/04.12.2025/13:30)
Vor allem junge Menschen mit weniger finanziellen Ressourcen sind im Social Web am stärksten mit Werbung konfrontiert, wie sich vermeintlich leicht Geld verdienen lässt. Zu dem Fazit kommen Forscher der Pompeu Fabra University. Demnach zählen Jungen dabei zur Hauptzielgruppe, wie die Analyse zum sozioökonomischen Niveau und Geschlecht zeigt.
TikTok und Instagram
TikTok und Instagram wurden in der Studie analysiert. Der Anteil der Jugendlichen aus der unteren sozialen Schicht, die Werbung für riskante Finanzprodukte erhalten, ist mit 15 Prozent fast doppelt so hoch ist wie bei Altersgenossen aus der Oberschicht (acht Prozent). Datengrundlage ist eine Online-Umfrage unter 1.200 jungen Menschen zwischen 14 und 30 Jahren aus Katalonien.
Was auffällt: Anzeigen zu riskanten Finanzdienstleistungen, wie Schnellkrediten, Investitionen in Kryptowährungen, Glücksspiel, Online-Gaming oder Inhalte, die ein vermeintlich leichtes Einkommen und flexible Jobs mit wenigen Voraussetzungen versprechen, erhalten zumeist Jugendliche aus niedrigeren sozioökonomischen Verhältnissen, betonen die Wissenschaftler.
Im Gegensatz dazu ist die einzige Art von Werbung, die bei Jugendlichen aus der Oberschicht häufig erscheint, auf Reisen und Freizeit bezogen. Die Hauptautorin der aktuellen Untersuchung, Carolina Sáez, konkretisiert: "Wenn wir uns Werbung ansehen, die verspricht, die soziale Leiter hinaufzusteigen, verstärken sich die Unterschiede enorm."
Glücksspiel für Jungen
Die Unterschiede in der empfangenen Werbung nach sozialer Schicht sind bei Jungen stärker ausgeprägt als bei Mädchen. So erhalten sozial benachteiligte Jungen doppelt so viele Glücksspielanzeigen wie jene aus der Oberschicht (22 versus elf Prozent). Bei Mädchen ist die Variation zwischen unterer (6,7 Prozent) und oberer (5,6 Prozent) Klasse deutlich geringer.
Mädchen erhalten mehr als doppelt so viele Modeanzeigen (50 versus 13 Prozent) und Schönheitswerbung (71 versus 28 Prozent) wie Jungen sowie mehr als dreimal so viel Werbung zu Themen rund um Elternschaft (16 versus fünf Prozent). Jungen sehen doppelt so viele Anzeigen für Sport (54 versus 26 Prozent), Online-Gaming (46 versus 23 Prozent), Technologie (32 versus 15 Prozent) sowie Energydrinks (zehn versus vier Prozent).
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