Starke Beziehung schützt vor Fettleibigkeit
Kommunikationssystem zwischen Gehirn und Darm laut Studie von UCLA Health enscheidend
![]() |
Glückliches Paar: Direkte Auswirkung auf das Gewicht (Foto: pixabay.com, Michelle Pitzel) |
Los Angeles (pte014/04.12.2025/10:30)
Starke soziale Beziehungen, vor allem qualitativ hochwertige Ehen, helfen gegen Fettleibigkeit. Dafür ist laut einer Studie von UCLA Health ein komplexes Kommunikationssystem zwischen Hirn und Darm verantwortlich. Sie weist erstmals nach, wie soziale Bindungen Gewicht und Essverhalten beeinflussen. Das geschieht mittels eines integrierten Signalwegs, der die Gehirnfunktion, den Stoffwechsel und das Hormon Oxytocin umfasst. Es wird häufig auch als "Liebeshormon" bezeichnet.
Neuer Risikofaktor entdeckt
Den Experten nach ist die Qualität von Beziehungen für die körperliche Gesundheit genauso wichtig wie Sport und Ernährung. Laut Forschungsleiterin Arpana Church wirken sich soziale Beziehungen positiv auf die Gesundheit aus. "Unterstützende Beziehungen steigern die Überlebensraten um bis zu 50 Prozent." Die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen seien bisher jedoch nur schwer fassbar gewesen. Die aktuellen Forschungsergebnisse sind in "Gut Microbes" nachzulesen.
An der Studie haben rund 100 Teilnehmer aus der Region Los Angeles teilgenommen. Sie stellten Daten wie Familienstand, BMI, Ethnie, Alter, Geschlecht, Ernährungsstil sowie sozioökonomischen Status zur Verfügung. Zusätzlich sind Tests zur Bildgebung des Gehirns beim Sehen von Lebensmitteln durchgeführt worden. Stuhlproben wurden auf Stoffwechselprodukte untersucht. Die Oxytocin-Werte im Blutplasma wurden festgestellt und das wahrgenommene emotionale Unterstützungssystem berücksichtigt.
Ehe senkt den BMI nachhaltig
Verheiratete Personen mit einer stärkeren emotionalen Unterstützung verfügen laut der Untersuchung über einen niedrigeren BMI. Zudem weisen sie seltener Anzeichen eines suchtartigen Essverhaltens auf. Bildgebungen des Gehirns haben nachgewiesen, dass diese Personen über eine erhöhte Aktivität des dorsolateralen präfrontalen Cortex verfügen. Dieser ist unter anderem für das Verlangen nach Essen und den Appetit verantwortlich.
Soziale Unterstützung verändert zudem den Stoffwechsel des Darms. Menschen mit mehr sozialer Unterstützung weisen vorteilhafte Veränderungen bei den Tryptophanmetaboliten auf. Dabei handelt es sich um von den Darmbakterien produzierte Verbindungen, die Entzündungen, Immunfunktion, die Energiebilanz und die Hirngesundheit regulieren. Diese Metaboliten spielen auch bei der Produktion von Serotonin und anderen Verbindungen eine Rolle, die die Stimmung, das soziale Verhalten und den Stoffwechsel beeinflussen.
Schließlich spielt Oxytocin eine entscheidende Rolle. Verheiratete Teilnehmer mit einer großen emotionalen Unterstützung weisen höhere Werte dieses Hormons auf. Laut Church agiert Oxytocin als biologischer Botenstoff, der gleichzeitig die mit der Selbstkontrolle befassten Gehirnregionen verbessert und auch beim Darm gesündere Stoffwechselprofile fördert. Oxytocin fungiert dabei als Dirigent, der eine Symphonie zwischen Gehirn und Darm zur Aufführung bringt, erklärt Church.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Moritz Bergmann |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | bergmann@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


