SKT und Rigging: Professionelle Arbeitstechniken an Bäumen
Hintergründe zum Einsatz der Seilklettertechnik für seilgestützte Baumfällungen in urbanen Gebieten
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Seilgestützte Baumfällung: Optimal für dicht bebaute Stadtgebiete (Foto: Pawel K.) |
Berlin (ptp022/03.12.2025/12:00)
Die Sicherheit hat bei der Baumpflege höchste Priorität. Diese beinhaltet den Schutz aller Personen und der Umgebung, damit weder Gebäude noch Sachgegenstände gefährdet werden. Zusätzlich erfordert die Umsetzung der Arbeiten einen zuverlässigen, variablen Zugang zum Baum. Hier können maschinelle Lösungen oft an Grenzen stoßen, sei es aus technischen oder platzbedingten Gründen.
Genau dafür nutzen SKT-zertifizierte Baumkletterer die Seilklettertechnik, um sich standortunabhängig einen Zugang in die Baumkrone zu verschaffen. Dieses Verfahren wird primär bei Baumpflege-Maßnahmen und der seilgestützten Baumfällung in Städten angewendet.
Baumkletterer sorgen für sichere Abtragung
SKT-zertifizierte Kletterer verschaffen sich mithilfe persönlicher Schutzausrüstung sicher und direkt einen Zugang zur Baumkrone, auch an schwer erreichbaren Standorten. Die Ausrüstung umfasst unter anderem Klettergurte, Seile, Karabiner, einen Helm und Wurfbeutel. Für diese Tätigkeit ist eine SKT-B-Zertifizierung erforderlich: Im Gegensatz zu einer SKT-A-Zertifizierung, die nur das sichere Bewegen und Arbeiten im Baum ohne Motorsäge umfasst, erlaubt die SKT-B-Qualifikation auch den Einsatz der Motorsäge und das kontrollierte Fällen ganzer Bäume. Durch ihre Kombination aus Sicherheit und Anpassungsfähigkeit gilt die seilgestützte Baumfällung in urbanen Gebieten als effiziente und zuverlässige Lösung. Weitere Informationen zu diesem Thema unter https://www.baumpflege-und-garten.de/baumfaellung/seilgestuetzte-baumfaellung-in-urbanen-gebieten/.
Vor dem Fällen eines Baumes wird der Einsatzbereich abgesperrt und eine sorgfältige Gefährdungsbeurteilung vorgenommen, um maximale Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Das Klettersystem wird in geeigneter Höhe installiert, meist mit Hilfe von Wurfbeutel und Leine. Anschließend steigt der Baumkletterer auf und sichert sich durchgehend ab. Bei der seilgestützten Baumfällung in der Stadt erfolgt das Abtragen schrittweise: Zuerst werden die Äste, danach der Stamm entfernt. Wenn die Baumteile nicht unkontrolliert zu Boden fallen dürfen, etwa weil sich Personen, Gebäude oder Sachwerte in der Nähe befinden, wird die Rigging-Technik angewendet.
Dabei kommt ein System aus Seilen, Rollen und Bremsgeräten zum Einsatz, um Äste und Stammabschnitte kontrolliert abzuseilen. Nachdem ein geeigneter Ankerpunkt festgelegt und das zu bearbeitende Baumteil befestigt wurde, erfolgt der Schnitt, und das Bodenteam lässt das Teil langsam herab. Dieser Ablauf wiederholt sich, bis nur noch der Stumpf verbleibt.
Unabhängig von der gewählten Methode müssen vor der Durchführung stets die rechtlichen Rahmenbedingungen geprüft werden. Dazu zählen die Vorgaben der jeweiligen Baumschutzsatzung der Stadt oder Gemeinde (z. B. BaumSchVO). Bei geschützten Bäumen ist vorab eine Fällgenehmigung einzuholen. Zudem sind die Bestimmungen vom Bundesnaturschutzgesetz und des Artenschutzes zu beachten.
Seilgestützte Baumfällung als flexible Lösung in Städten
Die klassische Baumfällung vom Boden aus ist in urbanen Gebieten oft nicht möglich, da sie als Grundvoraussetzung ausreichend Platz erfordert, damit der gesamte Baum im freien Fall keine Personen, Gebäude oder Sachwerte gefährdet. Da Stadtbäume selten allein stehen, ist dieser Raum in dicht bebauten Bereichen häufig nicht vorhanden. Maschinelle Zugangslösungen wie Hebebühnen stoßen ebenfalls an ihre Grenzen. Potenzielle Hürden ergeben sich durch eingeschränkten Zugang, etwa bei umzäunten Grundstücken mit schmalen Toren oder unwegsamem Gelände, sowie durch die begrenzte Reichweite bei sehr hohen Bäumen. Die seilgestützte Baumfällung in urbanen Gebieten bietet hier eine anpassungsfähige und sichere Alternative, da sie unabhängig von diesen Einschränkungen durchgeführt werden kann.
Fällarbeiten dieser Art sind darüber hinaus auch naturschonend. Da bei der Seilklettertechnik keine schweren Maschinen eingesetzt werden, die einen stabilen Stand benötigen, wird der Boden durch ihr Gewicht nicht verdichtet. Dies verhindert, dass empfindliche Rasenflächen in Gärten und Grünanlagen in Mitleidenschaft gezogen werden.
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