pte20251127022 in Forschung

Jeder Dritte nimmt Hatespeech im Web wahr

Laut neuer Untersuchung von Destatis 19,6 Mio. Internet-User allein in Deutschland betroffen


Kommentar: Immer mehr Internet-User mit Hatespeech konfrontiert (Bild: stux, pixabay.com)
Kommentar: Immer mehr Internet-User mit Hatespeech konfrontiert (Bild: stux, pixabay.com)

Wiesbaden (pte022/27.11.2025/13:55)

Gut ein Drittel der Internetnutzer in Deutschland hat im ersten Quartal 2025 auf Webseiten oder in den sozialen Medien Beiträge im Zusammenhang mit Hassrede wahrgenommen. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) heute, Donnerstag, mit. Danach waren rund 19,6 Mio. Internet-User zwischen 16 und 74 Jahren mit Hatespeech-Beiträgen konfrontiert.

Der Ton wird rauer

Die Lage hat sich verschlechtert, der Ton wird demnach rauer. Der Anteil der Internetnutzer, die Hassrede wahrgenommen haben, ist im Vergleich zu 2023, als die Frage im Rahmen der Erhebung erstmals gestellt wurde, gestiegen. Damals betraf dies 28 Prozent der User. Jüngere haben eigenen Angaben nach im ersten Quartal häufiger Hatespeech im Netz wahrgenommen.

Laut den Destatis-Zahlen hat fast die Hälfte (43 Prozent) der User zwischen 16 und 44 Jahren Hatespeech beobachtet. 2023 waren es erst 36 Prozent. Von den Nutzern zwischen 45 und 64 Jahren stieß dagegen nur jeder Vierte (27 Prozent) auf Hassrede im Netz (2023: 20 Prozent). Bei den 65- bis 74-Jährigen lag der Anteil mit 20 Prozent bei einem Fünftel (2023: 14 Prozent).

Politik und Herkunft

Politische oder gesellschaftliche Ansichten waren - wie auch schon 2023 - für die Nutzer 2025 der häufigste Angriffspunkt für Hatespeech. 85 Prozent der Befragten, die Hatespeech wahrgenommen haben, gaben dies als Angriffspunkt an. Gegenüber 2023 (79 Prozent) gab es in diesem Bereich mit plus sechs Prozentpunkten in dem Bereich den größten Zuwachs.

Dahinter folgen mit 62 Prozent Angriffe wegen der ethnischen Herkunft beziehungsweise rassistische Äußerungen (2023: 58 Prozent). 53 Prozent nahmen Angriffe wegen der sexuellen Orientierung von Personen oder Personengruppen wahr (2023: 54 Prozent). 52 Prozent haben Hassrede der Religion oder Weltanschauung zugeordnet. Im Vergleich zu 2023 mit 47 Prozent gab es auch hier einen etwas größeren Zuwachs um fünf Prozentpunkte, teilt Destatis mit.

(Ende)
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