Ultraschall verlängert Leben bei Hirntumoren
Wissenschaftler der University of Maryland heben Blockade durch Blut-Hirn-Schranke gezielt auf
![]() |
Ultraschallbehandlung unter MRT-Kontrolle: Hoffnung für Hirntumorpatienten (Foto: umd.edu) |
College Park (pte001/26.11.2025/06:00)
Graeme Woodworth von der University of Maryland macht Glioblastom-Patienten mit einer neuen Ultraschall-Therapie Hoffnung. Denn er hat mit seinem Team eigenen Angaben nach das Hindernis der Blut-Hirn-Schranke überwunden. Diese verhindert bislang, dass gefährliche Fremdkörper ins Gehirn eindringen - auch Chemotherapeutika, die den Tumor zerstören können: Nur 20 Prozent des Wirkstoffs kommen im Normalfall durch. Fokussierter Ultraschall soll nun die Lösung bringen.
Höhere Überlebensrate
"Unsere Ergebnisse sind sehr ermutigend. Der Einsatz fokussierter Ultraschallwellen zur Öffnung der Blut-Hirn-Schranke, sodass Chemotherapeutika sie überwinden, könnte die Überlebensrate der Patienten deutlich erhöhen", glaubt Woodworth. In einer Studie mit 34 Betroffenen hat diese Kombibehandlung für eine Verlängerung der Überlebensrate um durchschnittlich 40 Prozent gesorgt. Details zur aktuellen Studie sind in "The Lancet" nachzulesen.
An der Studie haben Glioblastom-Patienten teilgenommen, denen vor der Chemotherapie fokussierter Ultraschall zur Öffnung ihrer Blut-Hirn-Schranke verabreicht wurde. Parallel dazu erhielt eine Kontrollgruppe von 185 Glioblastom-Patienten mit ähnlichen Merkmalen die Standarddosis des Chemotherapeutikums Temozolomid, ohne fokussierten Ultraschall zu erhalten. Bei allen Studienteilnehmern wurde der Tumor zunächst operativ entfernt. Es folgte eine sechswöchige Chemotherapie.
Hirntumor kommt wieder
Das Glioblastom ist die häufigste und tödlichste Form des bösartigen Hirntumors. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate beträgt nur 5,5 Prozent, und Patienten leben nach der Diagnose durchschnittlich 14 bis 16 Monate, wenn sie mit einer OP, Bestrahlung und gegebenenfalls Chemotherapie behandelt werden. Die bösartige Erkrankung tritt fast immer wieder auf, selbst nachdem der Tumor entfernt worden ist, da stets infiltrierende Krebszellen zurückbleiben.
Die Blut-Hirn-Schranke ist ein spezialisiertes Netzwerk aus Gefäß- und Gehirnzellen, das als Sicherheitssystem des Gehirns fungiert und vor dem Eindringen gefährlicher Toxine und Mikroben schützt. Sie lässt sich mit einem speziellen fokussierten Ultraschallgerät vorübergehend öffnen. Dieser Prozess beginnt mit der Injektion mikroskopisch kleiner, mit Inertgas gefüllter Bläschen in den Blutkreislauf. Der Ultraschall wird dann unter der Kontrolle einer MRT gezielt eingesetzt, heißt es.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


