pte20251119015 in Leben

Gestresste Mütter: Milchzähne kommen früher

Vor allem Hormon Cortisol wirkt sich laut School of Nursing of the University of Rochester aus


Milchzähne: Hormone der Mutter wichtiger als bisher angenommen (Foto: pixabay.com, Michelle Scott)
Milchzähne: Hormone der Mutter wichtiger als bisher angenommen (Foto: pixabay.com, Michelle Scott)

Rochester (pte015/19.11.2025/10:30)

Höhere Werte bei stressbedingten Hormonen, vor allem von Cortisol, während der späten Schwangerschaft stehen mit einem früheren Durchbrechen der Milchzähne in Zusammenhang. Zu dem Schluss kommt die korrespondierende Autorin Ying Meng von der School of Nursing of the University of Rochester. Bisher hatte die Forschung vor allem die Genetik, die Geografie, die Gesundheit sowie den Ernährungszustand im Blick.

Sozioökonomische Benachteiligung

Das Team hat 142 sozioökonomisch benachteiligte Mütter in den USA analysiert. Diese Frauen waren zwischen 2017 und 2022 schwanger und beim Medical Center der University of Rochester angemeldet. Im späten zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft wurde von jeder Teilnehmerin eine Speichelprobe entnommen und auf die Konzentration der Hormone Cortisol, Estradiol, Progesteron, Testosteron, Triiodothyronin und Thyroxin hin untersucht.

Alle Kinder dieser Studie sind nach der vollen Schwangerschaftsdauer geboren. Nach einem, zwei, vier, sechs, zwölf, 18 und 24 Monaten besuchten Mutter und Kind das Krankenhaus erneut. Zahnärzte stellten dabei fest, welche Milchzähne schon durchgebrochen waren. 53 Prozent der Mütter arbeiteten, 60 Prozent hatten eine Highschool besucht oder verfügten über einen geringeren Bildungsstand. Bei 76 Prozent der Frauen handelte es sich nicht um die erste Schwangerschaft. 59 Prozent stillten ihr Kind sechs Monate nach der Geburt nicht. 52 Prozent der Kinder waren Afroamerikaner.

Mit sechs respektive zwölf Monaten hatten 15 Prozent der Kinder bereit zwischen einem und fünf Milchzähnen. 97,5 Prozent hatten zwischen einem und zwölf Milchzähnen. Mit 18 Monaten verfügten alle Kinder über drei bis 20 Milchzähne. 25 Prozent hatten bereits alle 20 Zähne. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Frontiers in Oral Health" veröffentlicht.

Hormonwerte signifikant verändert

Während der Schwangerschaft wurden bei 36,6 Prozent der Frauen Depressionen oder Angststörungen diagnostiziert. Eine derartige Diagnose stand jedoch weder mit den Hormonwerten der Mütter noch mit der Anzahl der sichtbaren Zähne der Kinder in Zusammenhang. Die Hormonkonzentrationen hingen sehr stark von den Müttern ab. Sie neigten dazu, über Konzentrationen zu verfügen, die bei allen sechs untersuchten Hormonen entweder über oder unter dem Durchschnitt lagen.

Entscheidend ist jedoch, dass Frauen mit höheren Cortisol-Werten Kinder hatten, bei denen mit sechs Monaten bereits mehr Zähne durchgebrochen waren. Bei den höchsten Werten verfügten die Kinder im Schnitt über vier Zähne mehr als bei den niedrigsten Werten. Laut Meng verändern hohe Cortisolwerte während der späten Schwangerschaft das Wachstum des Fötus und den Mineralstoffwechsel. Cortisol verändert die Aktivität der Osteoblasten und Osteoklasten, die für den Knochenstoffwechsel verantwortlich sind.

Die Forscherin betont daher, dass Stress vor der Geburt das biologische Altern der Kinder beschleunigt. Das verfrühte Durchbrechen der Milchzähne könnte daher als ein frühes Warnzeichen für eine beeinträchtigte orale Entwicklung und Probleme bei der gesamten Gesundheit angesehen werden. Bei den Hormonen Estradiol, Progesteron und Testosteron wurde ebenfalls ein Zusammenhang nachgewiesen. Sie spielen bei der Entwicklung des Fötus und dem Geburtsgewicht eine wichtige Rolle. Hohe Werte könnten das Durchbrechen der Milchzähne daher auch beschleunigen, heißt es.

(Ende)
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