pte20251117014 in Forschung

PET-Recycling ohne Qualitätseinbußen denkbar

Selbst kunststoffhaltige Textilien sind laut Tokyo Metropolitan University wiederverwertbar


PET-Flasche: Kunststoff lässt sich jetzt perfekt recyceln (Foto: Michal Jarmoluk, pixabay.com)
PET-Flasche: Kunststoff lässt sich jetzt perfekt recyceln (Foto: Michal Jarmoluk, pixabay.com)

Tokio (pte014/17.11.2025/11:32)

Forscher der Tokyo Metropolitan University um Kotohiro Nomura haben ein neues Recycling-Verfahren für Produkte aus dem Kunststoff PET entwickelt. Dieses kommt ohne Säuren, Basen und hohe Temperaturen aus und kann sogar die PET-Bausteine aus Mischgewebe herauslösen. Damit bietet sich den Wissenschaftlern die Möglichkeit, das Textil-Recycling gänzlich neu aufzustellen, wie sie sagen.

Fast 100 Prozent Wirkungsgrad

Nomura und sein Team benötigen nur verschiedene Alkohole und einen Katalysator, bestehend aus Eisen(III)-chlorid, das kostengünstig und leicht zu beschaffen ist, sowie einer winzigen Menge eines bestimmten Amins. Zwischen 120 und 180 Grad Celsius gelingt so eine Zerlegung der PET-Materialien mit einem Wirkungsgrad von 99,7 bis 99,9 Prozent in ihre Grundbestandteile.

"Katalytische Depolymerisation" nennt sich diese Technik. Diese Methode des ausschließlichen chemischen Recyclings von ausgedienten PET-Produkten bietet eine vielversprechende Lösung für die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft. PET ist ein weitverbreiteter Kunststoff, der für Flaschen, Textilien, Teppiche, Vorhänge und Lebensmittelverpackungen verwendet wird.

PET-Abfälle werden normalerweise eingeschmolzen und zu neuem Granulat verarbeitet, aus dem sich neue PET-Produkte herstellen lassen. Doch die Qualität des recycelten Kunststoffs ist im Allgemeinen schlechter als die des Neukunststoffs. Deshalb sind Verfahren, in denen PET in seine Bestandteile zerlegt wird, die zur Herstellung qualitativ hochwertiger Neuprodukte geeignet sind, der attraktivere Weg.

Entlastung für die Meere der Welt

Plastikmüll ist ein ernstes Umweltproblem, das dringend gelöst werden muss, weil große Mengen davon in den Weltmeeren landen. Ansonsten wird der größte Teil davon als Brennstoff genutzt, zumindest außerhalb der Industrieländer. In vielen Staaten wird der Plastikmüll gesammelt und in Recycling-Höfen sortiert, sodass er wiederverwertet werden kann.

Durch Fehlwürfe beim Sortieren des Plastiks ist die Qualität der Kunststoffprodukte aus dieser Recycling-Technik allerdings geringer als bei der Herstellung aus neuen Rohstoffen. Das neue Verfahren könnte das Recycling so attraktiv machen, dass PET nicht mehr als Abfall, sondern als Wertstoff behandelt wird, unterstreichen die Wissenschaftler.

Einen anderen Ansatz nutzt Takuzo Aida vom RIKEN Center for Emergent Matter Science. Dieser soll verhindern, dass zusätzliches Mikro- und Nanoplastik ins Meer gelangt. Das Material ist zwar langlebig, sodass es seine Aufgabe, etwa den Schutz von Lebensmitteln, erfüllen kann. Doch es ist biologisch abbaubar und zerfällt zudem bei Kontakt mit Meerwasser in die Moleküle, aus denen es aufgebaut ist, wie pressetext berichtete.

(Ende)
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