KI-Wette treibt Investitionen in Rechenzentren
Borderstep-Studie sieht Standort Deutschland jedoch chancenlos gegenüber China und den USA
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Rechenzentrum: Überall auf der Welt werden die Kapazitäten ausgebaut (Foto: pixabay.de/-PromptPlay-) |
Berlin (pte022/10.11.2025/12:30)
Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz (KI) zeigt sich steigenden Investitionen in Rechenzentren - auch in Deutschland. Das zeigt eine Analyse des Digitalverbands BITKOM. Machen KI-Rechenzentren hierzulande 15 Prozent der installierten Kapazitäten aus, werden sich diese bis 2030 von derzeit 530 Megawatt auf dann 2.020 Megawatt vervierfacht haben. Trotz des Hypes bleibt abzuwarten, ob die KI-Wette am Ende hält, was sie verspricht, wie pressetext berichtete.
KI und Cloud als Treiber
Laut der vom Borderstep Institut durchgeführten Studie "Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen - Update 2025" wird der erwartete Anteil von KI-Rechenzentren an den deutschen Gesamtkapazitäten dann bei 40 Prozent liegen. Heute sind in Deutschland 2.000 Rechenzentren mit einer Anschlussleistung von je mehr als 100 Kilowatt installiert, darunter 100 größere Rechenzentren mit mehr als fünf Megawatt Leistung, so die Studie.
Die Leistung aller deutschen Rechenzentren ist 2025 um neun Prozent auf 2.980 Megawatt gewachsen, die 100 größten Rechenzentren steuern dazu die Hälfte bei. Anfang 2026 soll erstmals die Marke von 3.000 Megawatt und 2030 von 5.000 Megawatt überschritten werden. Verglichen mit 2024 werden sich Deutschlands Kapazitäten dann nahezu verdoppelt haben.
Treiber für das aktuelle Wachstum sind laut dem Bericht Cloud-Angebote für KI und sonstige Anwendungen, die im laufenden Jahr um rund 17 Prozent auf 1.450 Megawatt steigen. Damit entfällt aktuell die Hälfte der deutschen Kapazitäten auf die Cloud. Zum direkten Vergleich: Vor einem Jahr waren es noch 45 Prozent und im Jahr 2019 erst 29 Prozent.
USA rüsten massiv auf
2025 investieren die Betreiber zwölf Mrd. Euro in IT-Hardware und 3,5 Mrd. Euro in Gebäude sowie technische Gebäudeausrüstung. Davon fließen 2,5 Mrd. Euro in die Geräte und Anlagen der Klimatechnik, der Stromversorgung und Co. Im internationalen Vergleich verlaufe die hiesige Entwicklung aber eher stockend, kommentieren die Experten ernüchtert.
Die USA verfügten 2024 bereits über zehnmal so viele Rechenzentrumskapaziäten, wie sie in Deutschland bis 2030 geplant sind. Jedes Jahr werden in den USA mehr als viermal so viele Kapazitäten hinzugebaut, wie in Deutschland überhaupt installiert sind. Es stelle sich die Frage, ob Deutschland Datenkolonie werde oder auch digital ein souveränes Land bleibe.
Gegen die USA und China ist Deutschland chancenlos. Die IT-Anschlussleistung belief sich 2024 in der Volksrepublik auf 38 Gigawatt. Und in den USA verfügten Rechenzentren bereits 2024 über eine Leistung von 48 Gigawatt - 16 Mal so viel wie in Deutschland 2025. Allein die zehn größten US-Rechenzentren sind so stark wie alle 2.000 deutschen Rechenzentren.
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