ME/CFS-Patienten: Atmung oft dysfunktional
Behandlung der Atemprobleme laut Studie der Icahn School of Medicine könnte weiterhelfen
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Chronisch erschöpft: Patienten haben oft auch Atermprobleme (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann) |
New York (pte013/10.11.2025/10:30)
Patienten mit einem Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) kämpfen infolge geistiger oder körperlicher Anstrengungen nicht nur mit einer Post-Exertionellen Malaise (PEM), sondern auch mit einer dysfunktionalen Atmung. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der Icahn School of Medicine. Den Experten nach könnte letztere durch eine Dysautonomie verursacht werden. Dabei handelt es sich um eine abnormale Kontrolle der funktionellen Versorgung der Blutgefäße und Muskeln.
Atmung vernachlässigt
Zielt eine Behandlung auf diese Atmungsprobleme ab, könnten sich die Symptome der Betroffenen verbessern, heißt es. Laut Seniorautor Benjamin Natelson leidet fast die Hälfte dieser Patienten unter einer Störung der Atmung. Dieser Aspekt stelle ein völlig unterschätztes Problem dar, das wahrscheinlich auch dazu führt, dass sich die Symptome verschlechtern.
Die Forscher haben 57 Patienten mit ME/CFS und 25 Personen als Kontrollgruppe rekrutiert, deren Alter und Aktivitätsniveau jenen der chronisch kranken Personen entsprach. Beide Gruppen nahmen zwei Tage lang an kardiopulmonalen Belastungsuntersuchungen teil. Ihre Herzfrequenz und der Blutdruck wurden gemessen. Auch wurde die Fähigkeit zur Sauerstoffaufnahme erfasst. Aber auch die Sauerstoffsättigung im Blut ist untersucht worden und wie schwer sie atmen mussten, um ausreichend Sauerstoff aufzunehmen.
Fehlendes Bewusstsein
Die Fachleute haben auch nachverfolgt, wie rasch die Teilnehmenden atmeten und charakterisierten das Muster ihrer Atmung. So wird eine etwaige Hyperventilation und eine dysfunktionale Atmung identifiziert. Eine dysfunktionale Atmung kann durch viele Ursachen ausgelöst werden. Dabei wird die Lunge nie voll mit Atemluft und die Synchronität zwischen Brustkorb und dem Bauchraum geht verloren. Erstautorin Donna Mancini nach kann es auch zur dysfunktionalen Atmung kommen, ohne dass sich die Betroffenen dessen bewusst sind. Sie kann zudem auch im Ruhezustand auftreten, heißt es.
Die Tests haben gezeigt, dass ME/CFS-Patienten beim Atmen ungefähr die gleiche Menge an Sauerstoff aufnehmen wie die gesunden Teilnehmer. Ihre maximale Sauerstoffaufnahme hat sich ebenfalls als vergleichbar erwiesen. 71 Prozent der Patienten litten jedoch unter Atembeschwerden. Dabei handelte es sich entweder um Hyperventilation oder eine dysfunktionale Atmung oder beides. Während des Tests atmeten fast alle Teilnehmer unregelmäßig.
Diese Atemprobleme können die ME/CFS-Situation verschlechtern oder direkt zur PEM beitragen. Laut Mancini kann die Dysautonomie zudem ein rascheres und unregelmäßiges Atmen auslösen. Es ist bekannt, dass ME/CFS häufig zu Unwohlsein beiträgt, wenn die Patienten aufrecht sind und sich nicht bewegen. Damit steigt die Herzfrequenz an, was wiederum zur Hyperventilation führt. Natelson nach könnten Atemübungen bei Yoga oder sanfte körperliche Konditionierung wie beim Schwimmen helfen. Aber auch Biofeedback sei denkbar. Dabei wird die Atmung überwacht und der Patient zur sanften und kontinuierlichen Atmung motiviert. Details sind in "Frontiers in Medicine" veröffentlicht.
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