Mehr Grün verringert Krankenhausaufenthalte
Analyse der Monash University hat Daten aus sieben Ländern wissenschaftlich ausgewertet
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Grünfläche: vor allem in Städten deutlich besser für die Psyche (Foto: pixabay.com, Lisa DiAntonio) |
Melbourne (pte011/07.11.2025/10:30)
Mehr Grün im öffentlichen Raum steht bei psychischen Störungen mit einem geringeren Risiko einer Einlieferung ins Krankenhaus in Zusammenhang. Das zeigt eine Studie der Monash University unter der Leitung von Shandy Li und Yuming Guo. Die Experten haben Daten von sieben Ländern über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten analysiert. Ist Grün lokal vorhanden, verringert sich die Anzahl der Einlieferungen ins Krankenhaus um sieben Prozent, heißt es. Details sind in "BMJ" publiziert.
Kein einheitliches Bild
Dieser Zusammenhang ist mit neun Prozent bei Substanzgebrauchsstörungen stärker ausgeprägt. Auch bei psychotischen Störungen mit sieben Prozent und Demenz mit sechs Prozent ist ein größerer Zusammenhang nachgewiesen worden. Die Verbindungen fallen jedoch bei unterschiedlichen Ländern und Erkrankungen durchaus anders aus. Brasilien, Chile und Thailand weisen bei den meisten psychischen Störungen einheitlich einen schützenden Zusammenhang nach.
In Australien und Kanada hingegen steht das Grün mit einem moderat erhöhten Risiko bei allen psychischen Erkrankungen und bei mehreren spezifischen Störungen in Zusammenhang. Die Studie kommt daher zu dem Ergebnis, dass diese schützende Wirkung für die psychische Gesundheit mit mehr Kontakt mit einem grünen Umfeld zunimmt. Einen genauen Grenzwert dafür gibt es aber noch nicht.
Große Untersuchung
Für die Studie sind psychische Störungen aus allen Ursachen und sechs spezifische Kategorien untersucht worden: Psychotische Störungen, Substanzgebrauchs-, Stimmungs-, Verhaltensstörungen, Demenz und Angstgefühle. Das Grün wurde mittels des normalisierten differenzierten Vegetationsindex, also mittels zuverlässiger Satelliten-Daten ermittelt. Zudem wurden zahlreiche weitere Faktoren wie Bevölkerungszahlen, Geschlecht oder Alter berücksichtigt.
Der schützende Effekt erweist sich im städtischen Umfeld als am stärksten. Hier wären pro Jahr geschätzte 7.712 Einlieferungen ins Krankenhaus durch mehr Kontakt mit einem grünen Umfeld möglicherweise vermeidbar, so die Fachleute. Es zeigt sich zudem, dass Klima- und Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie Grünflächen genutzt und wahrgenommen werden.
Umfassende Vorteile
Eine Zunahme der Grünflächen um zehn Prozent steht mit weniger Einlieferungen ins Krankenhaus in Verbindung. In Südkorea liegt der Wert bei rund einer Person pro 100.000. In Neuseeland ist dieser mit 1.000 pro 100.000 deutlich höher. Laut Guo bringen Investitionen in mehr Grün auch umfassendere ökonomische und soziale Vorteile bringen. Dazu gehören verringerte Kosten für die Gesundheitsversorgung, eine geringere Belastung des Gesundheitssystems, eine verbesserte Produktivität am Arbeitsplatz und ein verbessertes Wohlbefinden der Gemeinschaft.
Die aktuelle Studie ist die bisher größte in diesem Bereich. Die Forscher haben Daten von 11,4 Mio. Spitalseinweisungen zwischen 2000 und 2019 ausgewertet. Es handelte sich dabei um 6.842 Standorte in Australien, Brasilien, Kanada, Chile, Neuseeland, Südkorea und Thailand. Schätzungen nach haben 2021 weltweit 1,1 Mrd. Menschen an psychischen Erkrankungen gelitten. Sie wirken sich mit 14 Prozent auf die globale Belastung bei den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten aus.
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