Versicherer sollen in Klimaschutz investieren
Laut Studie israelischer Wissenschaftler können sie Kosten für Schadenregulierung reduzieren
![]() |
Anlage zur CO2-Entfernung: Versicherer sollten Investitionen begleiten (Foto: climeworks.com) |
Tel Aviv/Haifa/Zürich (pte001/06.11.2025/06:00)
Die Versicherungswirtschaft muss angesichts des Klimawandels umdenken, sagen Forscher der Universitäten Tel Aviv und Haifa. Angesichts immer höherer Schäden durch klimawandelbedingte Veränderungen wie Hochwasser und schwere Stürme schlagen sie vor, dass Versicherer in Klimaschutzmaßnahmen investieren - und zwar so viel, wie die dadurch vermiedenen Schäden kosten würden, also die Umwandlung erwarteter Verluste in Investitionen zur Eindämmung des Klimawandels.
Proaktive Investitionen
Versicherungen spielen in der Weltwirtschaft eine doppelte Rolle: Sie managen Risiken und sind gleichzeitig einflussreiche institutionelle Investoren. Angesichts dieses Einflusses und deren finanzieller Reichweite argumentieren die Forscher, dass die Branche nicht nur auf Naturkatastrophen reagieren sollte, indem sie für die Schäden zahlt, sondern auch als proaktive Kraft zur Reduzierung von Klimarisiken, ähnlich wie Bauvorschriften Brandschäden verhindern, bevor sie überhaupt entstehen.
Und wenn sie ihren Rat nicht akzeptieren, würde ihre Rentabilität um elf bis 100 Prozent sinken, warnen die Forscher. Das würde zu höheren Prämien und einem geringeren Versicherungsschutz führen. Die Umleitung dieser erwarteten Verluste in Initiativen zur Emissionsreduzierung könne Klimavorteile generieren, die den direkten wirtschaftlichen Anteil der Branche bei weitem übersteigen.
"Angesichts der zunehmenden Naturkatastrophen sollte die Versicherungsbranche die Wirtschaft nicht nur als Reagierer auf den Klimawandel vertreten, sondern auch als Vorreiter bei der Bewältigung dieses Problems", sagt Moran Nabriski aus der Hochschule in Tel Aviv. "Da Versicherungen alle Wirtschaftssektoren miteinander verbinden, können sie diese Position für koordinierte Anstrengungen nutzen, die einen bedeutenden Einfluss auf die Minderung des Klimarisikos haben", ergänzt er.
Kapitalengpässe überwinden
Fortschritte bei den Technologien zur Eindämmung des Klimawandels bleiben laut den Wissenschaftlern bislang oft hinter den erforderlichen Zielvorgaben zurück, was vor allem auf Kapitalengpässe zurückzuführen ist, sagen die Forscher. Investitionen der kapitalkräftigen Versicherer könnten diesen Engpass beseitigen oder wenigstens weiten.
Als Positivbeispiel nennen die israelischen Experten eine Vereinbarung zwischen dem Rückversicherer Swiss Re und dem ebenfalls in der Schweiz angesiedelten Unternehmen Climeworks, das Anlagen zur Entfernung von CO2 aus der Luft baut. Der Versicherer investiert danach bis 2031 rund zehn Mio. Dollar in derartige Anlagen.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


