pte20251104022 in Business

Robos: Betriebsräte verhindern Lohnkürzungen

Drei Jahre nach Automatisierung sind Einkommen um zehn Prozent höher als in anderen Firmen


Geld: Betriebsräte kompensieren Automatisierungsfolgen (Foto: pixabay.com, Ri_Ya)
Geld: Betriebsräte kompensieren Automatisierungsfolgen (Foto: pixabay.com, Ri_Ya)

München/Konstanz/Nürnberg (pte022/04.11.2025/12:30)

Beschäftigte in der Produktion profitieren von Betriebsräten in Unternehmen, die Industrieroboter einführen. Zu dem Schluss kommt eine Studie des ifo Instituts in Kooperation mit der Universität Konstanz und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Schutz für Routine-Arbeiter

"Drei Jahre nach der Einführung von Robotern sind in Werken mit Betriebsrat die relativen Einkommen im Durchschnitt um zehn Prozent höher als in vergleichbaren Werken ohne Betriebsrat", unterstreicht ifo-Arbeitsmarktforscher Oliver Schlenker.

Der Positiveffekt von Betriebsräten sei nicht auf hohe Lohn- oder Einkommenszuwächse in Betrieben mit Betriebsräten zurückzuführen. Vielmehr würden Betriebsräte Routine-Arbeiter in der Produktion vor sinkenden Löhnen durch Automatisierung schützen.

Lohnungleichheit verhindert

Betriebsräte begrenzen laut der Studie jedoch das Lohn- und Einkommenswachstum für Nicht-Produktionsarbeiter. "Betriebsräte tragen dazu bei, dass die Lohnungleichheit innerhalb eines Betriebs in Zeiten der Automatisierung nicht zunimmt", so IAB-Forscher Wolfgang Dauth.

Dies geschehe jedoch auch teilweise auf Kosten anderer Arbeitnehmer im Unternehmen. Den Experten zufolge sind viele der untersuchten Unternehmen mit Betriebsrat produktiver als Gesellschaften ohne eine entsprechende Interessenvertretung der Arbeitnehmer.

"Werke mit Betriebsräten sind in unserer Stichprobe bereits vor der Einführung von Robotern um etwa zehn Prozent produktiver, obwohl dieser anfängliche Unterschied statistisch nicht signifikant ist. Nach der Automatisierung vergrößert sich der Produktivitätsunterschied jedoch auf fast 30 Prozent, was sowohl statistisch als auch wirtschaftlich signifikant ist", erklärt Schlenker.

(Ende)
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