Dekarbonisierung kostet Stahlriesen 2,4 Bio.
Forscher des University College London haben 4.900 Unternehmen in aller Welt genau analysiert
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Hochofen: drei Wege zur sauberen Stahlherstellung aufgezeigt (Foto: zephylwer0, pixabay.com)  | 
London (pte003/04.11.2025/06:10)
Die Einführung neuer Techniken in der Stahlindustrie kann deren CO2-Emissionen verringern - durch die Ausweitung des Recyclings von Schrott, die Abscheidung von CO2 aus den Rauchgasen und den Ersatz von Koks durch Wasserstoff. Die Kosten für derartige Maßnahmen sind sehr unterschiedlich, ebenso die Einsparungen an CO2, betonen Forscher des University College London (UCL). Sie haben 4.900 Eisen- und Stahlhersteller in aller Welt analysiert und deren CO2-Einsparpotenzial sowie die damit verbundenen Kosten errechnet.
Langes Abwarten senkt Kosten
Am günstigsten kommen die Konzerne weg, wenn sie Modernisierungsmaßnahmen so lange aufschieben wie es nur geht. Die Investitionen lägen dann bei 305 Mrd. Euro. Bis 2050 ließen sich die CO2-Emissionen bei dieser Variante um kumuliert 13,5 Mrd. Tonnen reduzieren. Pro Tonne CO2 wären das 22,59 Euro. Ohne Investitionen lägen die Emissionen bei mehr als 80 Mrd. Tonnen.
472 Mrd. Euro würde es laut den Ökonomen kosten, wenn Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen deutlich früher begännen. Das CO2-Einsparpotenzial läge dann bei 22,4 Mrd. Tonnen, was rund 21 Euro pro Tonne CO2 entspräche. Eine sehr schnelle Dekarbonisierung dieser Branche würde die Kosten stark ansteigen lassen. Die UCL-Forscher haben für diesen Fall einen Investitionsbedarf von 2,43 Bio. Euro errechnet. Die CO2-Emissionen sänken dann um 52,7 Mrd. Tonnen, was den Tonnenpreis für die CO2-Vermeidung auf 46,11 Euro hochkatapultieren würde.
Politischer Druck erforderlich
"Es gibt viele verschiedene Verarbeitungsanlagen, neue Technologien und potenzielle Strategien zur Emissionsreduzierung, sodass die Lage sehr schnell unglaublich kompliziert wird. Nicht alle neuen Technologien werden in allen bestehenden Anlagen funktionieren; verschiedene Strategien werden in verschiedenen Regionen und Anlagentypen am besten klappen. Wir konnten diese Vielfalt erfassen, um die realistischsten und kostengünstigsten Wege für die globale Dekarbonisierung der Stahlindustrie aufzuzeigen", meint Forscher Dabo Guan.
Die Wissenschaftler glauben, dass die meisten dieser Umstellungen auf saubere Technologien nur dann stattfinden werden, wenn die jeweiligen Regierungen strenge Auflagen erlassen und finanzielle Unterstützung anbieten, um Unternehmen zu Investitionen in die Dekarbonisierung anzuregen. Andernfalls würde nur eine kleine Anzahl von Stahlwerken weltweit ihre Emissionen erheblich reduzieren.
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