Hilfsprojekte können Gewalt vor Ort befeuern
Laut Analyse von MIT-Wissenschaftlern hat nur gutes Management letztlich positive Folgen
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Essenausgabe: Entwicklungshilfe kann zu Gewalt führen (Foto: congerdesign, pixabay.com)  | 
Cambridge (pte001/04.11.2025/06:00)
Ein gutes Management der Verteilung von Hilfsgütern reduziert die Gewalt. Schlecht verwaltete Projekte hingegen erhöhen die Wahrscheinlichkeit lokaler Auseinandersetzungen. Zu dem Schluss kommen Ökonomen des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Forscher haben die Folgen von Hilfsprojekten in Afrika untersucht.
Gewaltsame Verteilungskämpfe
Beobachter fragen sich seit Langem, ob Hilfsprojekte zwangsläufig zu gewaltsamen Verteilungskämpfen führen. Bisher gibt es keine schlüssige Antwort auf diese Frage. In manchen Fällen kommt es zu Gewalt, in anderen geht sie zurück. Es kommt immer auf die Überwachung der Hilfe an, heißt es. Weltbank-Programme, die für ihre Umsetzung die höchsten Bewertungsnoten erhalten, verringern die Wahrscheinlichkeit von Konflikten um bis zu zwölf Prozent im Vergleich zu den am schlechtesten verwalteten Programmen, heißt es.
"Ich stelle fest, dass die Management-Qualität dieser Projekte einen wirklich starken Einfluss darauf hat, ob ein Projekt zu Konflikten führt oder nicht. Gut verwaltete Hilfsprojekte können Konflikte tatsächlich reduzieren, während schlecht verwaltete Projekte Konflikte verschärfen. Die Art und Weise, wie Hilfsprogramme organisiert sind, ist also sehr wichtig", verdeutlicht MIT-Ökonom Jacob Moscona.
Gesundheitsprojekte laufen eher
"Entwicklungshilfe muss nicht nur auf die sozioökonomischen Bedürfnisse, sondern auch auf die politischen und kulturellen Realitäten der Empfängerregionen zugeschnitten sein. Pauschale Strategien bergen das Risiko der Wirkungslosigkeit oder, schlimmer noch, einer unbeabsichtigten Destabilisierung. Hilfsmaßnahmen - insbesondere in Bereichen wie Bildung - sollten unter Berücksichtigung der lokalen Geschichte, der sozialen Strukturen und potenzieller Konfliktlinien konzipiert werden", so Moscona.
"Gleichzeitig erweisen sich Investitionen in Gesundheit und Sozialschutz als risikoarme, wirkungsvolle Optionen zur Stabilisierung konfliktträchtiger Gebiete", ergänzt der Experte. Gehe es um die Verteilung von Hilfsgütern, so seien rigorose Kontrollen bei der Verteilung unumgänglich, um Diebstähle zu verhindern, die zu gewaltsamen Konflikten führen könnten. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die Güter gleichmäßig und gerecht verteilt werden.
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