Chips aus Europa: Firmen würden mehr zahlen
79 Prozent der deutschen Unternehmen würden Preissteigerungen um fünf Prozent akzeptieren
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Chip: Deutsche Unternehmen würden für Unabhängigkeit mehr bezahlen (Foto: commission.europa.eu) |
Berlin (pte025/03.11.2025/13:55)
Versorgungssicherheit mit Chips gegen Aufpreis: Dazu wären laut einer neuen Umfrage des Digitalverbands BITKOM 79 Prozent der deutschen Unternehmen bereit - zumindest bei Preissteigerungen um fünf Prozent, wenn die Halbleiter in Europa produziert würden. 17 Prozent würden sogar bis zu zehn Prozent mehr bezahlen. Insgesamt würden 96 Prozent höhere Preise für mehr Unabhängigkeit von China akzeptieren.
"Digitale Souveränität aufbauen"
Der Branchenverband hat 503 Firmen ab 20 Beschäftigten aus dem verarbeitendem Gewerbe, der IT und der Telekommunikation befragt - also Branchen, in denen Halbleiter stark genutzt werden. Die Befragung wurde von Juli bis September 2025 durchgeführt - und damit vor den aktuellen Lieferengpässen rund um das Unternehmen Nexperia.
Wenngleich kein Unternehmen zum Zeitpunkt der Befragung bereit gewesen ist, mehr als zehn Prozent mehr für europäische Halbleiter zu bezahlen, zeigt sich doch ein gewisses Umdenken. "Europa und Deutschland müssen echte digitale Souveränität aufbauen, Abhängigkeiten verringern und den Handlungsspielraum vergrößern", BITKOM-Präsident Ralf Wintergerst.
Politik muss Bürokratie reduzieren
Damit sich europäische Halbleiter wettbewerbsfähig produzieren lassen, braucht es laut dem Branchenkenner überdies verlässliche Rahmenbedingungen, gut ausgebildete Fachkräfte und politische Maßnahmen, die Investitionen beschleunigen statt bremsen. "Insbesondere der bürokratische Aufwand muss drastisch sinken", betont Wintergerst abschließend.
Fast drei Viertel (71 Prozent) der befragten Unternehmen bewerten die EU-Maßnahmen zur Stärkung der EU-Halbleiterindustrie grundsätzlich als gut - und nur 28 Prozent als schlecht. Der European Chips Act sieht vor, Europas Halbleiter-Ökosystem langfristig zu stärken. Bis 2030 soll ein Anteil von 20 Prozent am weltweiten Halbleitermarkt erreicht werrden.
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