Neuartiges Dach kühlt und produziert Wasser
Energieaufwendige Techniken werden laut University of Sydney und Dewpoint Innovations obsolet
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Dachbeschichtung reflektiert Wärme und sammelt nebenbei Wasser (Foto: sydney.edu.au) |
Sydney/Alexandria (pte015/03.11.2025/11:30)
Forscher der University of Sydney und das Start-up Dewpoint Innovations haben eine Dachbeschichtung aus Kunststoff entwickelt, die mit nanometergroßen Poren 97 Prozent des infraroten Lichts der Sonne reflektiert. Die Räume darunter bleiben demnach kühler als bei einem herkömmlichen Dach. Da die Oberflächentemperatur der Beschichtung um sechs Grad niedriger liegt als die der Umgebung, tritt noch ein weiteres Phänomen auf: Wasser, das sich immer in der Luft befindet, kondensiert auf dem Dach und lässt sich einsammeln. Es lässt sich zur Bewässerung von Pflanzen oder für die Toilettenspülung nutzen.
Gegen die Wasserknappheit
Die vielseitige Beschichtung könnte dazu beitragen, die weltweite Wasserknappheit zu bekämpfen und Gebäude zu kühlen, wodurch der Bedarf an energieintensiven Systemen reduziert würde. Die Entwicklung geleitet hat Chiara Neto von der University of Sydney. In einem sechsmonatigen der Beschichtung auf dem Dach des Sydney Nanoscience Hub, in dem die Nanoforschung der Hochschule konzentriert ist, gewann das Team an einem Drittel der Tage Wasser aus der Luft.
Unter optimalen Bedingungen fallen täglich bis zu 390 Milliliter Wasser an. Im Laufe der Zeit haben die Wissenschaftler festgestellt, dass die Leistungsfähigkeit der Beschichtung gleich bleibt, also kein Verschleiß stattfindet. Auf einem 100 Quadratmeter großen Dach wären das pro Jahr rund 4.500 Liter, was die Trinkwasserversorgung nennenswert entlasten könnte.
Neue Quelle für Wasserstoff
Das Wasser könnte auch für eine dezentrale Wasserstoffproduktion genutzt werden. Gerade in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung, die ideal sind für die Gewinnung von Solarstrom, fehlt es oft an Wasser. Das wird in einen Elektrolyseur mithilfe von grünem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Pro Kilogramm Wasserstoff sind neun Liter Wasser nötig.
"Unser Design erzielt durch seine poröse Innenstruktur eine hohe Reflektivität und bietet Langlebigkeit ohne die umweltschädlichen Nachteile pigmentbasierter Beschichtungen", so Ming Chiu, Chief Technology Officer von Dewpoint Innovations, das die Beschichtung vermarkten wird.
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