US-Forscher finden wirkliche Asthma-Ursache
Medikamente sollten molekulare Kaskade blockieren, die zu großen Atembeschwerden führt
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Lunge: Atemnot lässt sich bald besser behandeln (Bild: Anup Sharma, pixabay.com) |
Cleveland (pte001/27.10.2025/06:00)
Seit Jahrzehnten werden Asthma-Patienten falsch behandelt, zumindest wenn es nach Forschern der Case Western Reserve University geht. Als Verursacher galten bisher Moleküle namens Leukotriene - Chemikalien, die von weißen Blutkörperchen freigesetzt werden, wenn etwas die Atemwege reizt oder man ein Allergen einatmet. Medikamente sollten die von ihnen ausgelöste molekulare Kaskade blockieren, die zu Atembeschwerden führt.
Übeltäter "freie Radikale"
Doch diese Moleküle sind keineswegs die Übeltäter, so Experte Robert Salomon. "Wir glauben, dass Moleküle, die wir als 'Pseudo-Leukotriene' bezeichnen, die dominierenden Akteure in der Entzündungskaskade sind, die die Krankheit verursachen." Die bisher als Asthma-Verursacher verdächtigten Leukotriene werden unter der Kontrolle von Enzymen gebildet, die Lipide umwandeln, also Fettmoleküle.
Im Gegensatz dazu entstehen die von Salomon und seinem Team entdeckten Pseudoleukotriene durch die Anlagerung von Sauerstoff an Lipide durch Moleküle, die als "freie Radikale" bezeichnet werden. Das sind besonders reaktionsfreudige Moleküle, die sich mit allem verbinden, was ihnen begegnet. "Das ist fast wie eine Explosion oder ein Feuer", unterstreicht Salomon.
Komplett neue Therapie
"Asthma-Patienten fehlt es möglicherweise an Enzymen und Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen, sodass keine oder zumindest weniger Pseudoleukotriene gebildet werden. Die wahre Bedeutung unserer Entdeckung liegt in der Möglichkeit, diese Krankheit mit Medikamenten zu behandeln, die das Wirken der freien Radikale beenden oder zumindest schwächen, anstatt mit Medikamenten, die die Kaskade blockieren, die Leukotriene vermeintlich auslösen", erklärt Salomon.
Salomon und seine Kollegen haben ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Erforschung der Oxidation von Lipiden, um die Existenz von Pseudoleukotrienen theoretisch vorherzusagen. Um sie zu finden, haben sie Urinproben von Patienten mit leichtem oder schwerem Asthma analysiert und verglichen diese mit dem Urin von Menschen, die nicht an dieser Krankheit leiden. Tatsächlich entdeckten sie dabei Moleküle, die sie Pseudoleukotriene nannten. Die Mengen korrelierten zudem mit der Schwere der Erkrankung. Die Forscher vermuten, dass dies ein neuer Biomarker sein könnte, um den Schweregrad der Erkrankung zu erfassen und die Wirksamkeit von Therapien zu überwachen.
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