pte20251021001 in Forschung

Soziale Medien schaden Gehirnen von Kindern

Kognitive Leistung lässt laut der University of California San Francisco sehr zu wünschen übrig


Soziale Medien: Diese belasten die kognitive Leistung (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Soziale Medien: Diese belasten die kognitive Leistung (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

San Francisco (pte001/21.10.2025/06:00)

Neun- bis 13-Jährige, die intensiv soziale Medien nutzen, bauen kognitiv ab, wie Forscher der University of California San Francisco bei Tests mit 6.554 Kindern festgestellt haben. Die social-media-affinen Kinder schnitten beim Vorlesen, bei der Gedächtnisleistung und beim Wortschatz schlechter ab.

Über fünf Stunden online

Ein durchschnittliches Kind verbringt täglich etwa fünfeinhalb Stunden vor dem Bildschirm, ohne dass dies mit Bildung zu tun hat, bestätigt Jason Jagasa. "Einen erheblichen Teil dieser Zeit verbringen sie in sozialen Medien, wo sie sowohl eigene Inhalte erstellen als auch Inhalte anderer konsumieren."

Im Gegensatz zu passiver Bildschirmzeit wie TV oder Videos, erfordere das Social Web eine aktive Beteiligung durch Scrollen, Überprüfen von Benachrichtigungen und Interaktion mit anderen. All diese Aktivitäten beanspruchten kontinuierlich Teile des Gehirns, die an der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung beteiligt seien. Durch die ständige Notwendigkeit, das Gehirn auf Trab zu halten, seien soziale Medien geistig sehr anspruchsvoll.

Laut dem Team führt die ständige Belastung des Gehirns zu einem kognitiven Abbau. Die Forscher haben die Kinder in drei Gruppen eingeteilt. Die Mehrheit (57,6 Prozent) nutzte soziale Medien gar nicht oder nur in geringem Maße. Gut ein Drittel (36,6 Prozent) nutzte Social Media zunächst nur wenig, steigerte sich aber stetig und eine kleine Gruppe (5,8 Prozent) waren Intensivnutzer mit noch steigender Tendenz.

Altersbeschränkung gefordert

Um die kognitive Leistungsfähigkeit zu messen, haben die Forscher eine Reihe standardisierter Tests zur Bewertung des mündlichen Lesens, des sequenziellen Gedächtnisses, der Geschwindigkeit beim Vergleichen von Mustern und des Wortschatzes durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder in der Gruppe mit stark steigender Social-Media-Nutzung in mehreren kognitiven Tests, insbesondere in den Sprach- und Gedächtnistests, die niedrigsten Werte erzielen.

Die Leistungen sanken mit zunehmender Nutzung sozialer Medien. Kinder in der Gruppe mit sehr geringer oder keiner Nutzung erzielten die besten Ergebnisse. "Diese Ergebnisse untermauern die Notwendigkeit strengerer Altersbeschränkungen für Social-Media-Plattformen", so die Forscher abschließend.

(Ende)
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