KI empfiehlt beste Therapie nach Herzinfarkt
"GRACE 3.0" identifiziert jene Patienten, die am meisten von einer frühen Behandlung profitieren
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Herz: KI leistet Schützenhilfe bei präziserer Therapiewahl (Bild: Phylum, pixabay.com) |
Zürich (pte021/17.10.2025/10:30)
Forscher der Universität Zürich (UHZ) nutzen Künstliche Intelligenz (KI) für eine präzisere Risikoabschätzung von Patienten mit der häufigsten Form des Herzinfarkts, dem akuten Koronarsyndrom ohne ST-Hebung. Ziel der Experten ist die gezieltere Steuerung einer entsprechenden Behandlung. Details sind in "The Lancet Digital Health" nachzulesen.
600.000 Datensätze genutzt
Die KI-Methode versteht sich als Erweiterung des bisherigen "GRACE-Scores", der das Risiko sowie den optimalen Zeitpunkt für eine Herzkatheter-Behandlung einschätzt und bestimmt. Dieser Score ist weitverbreitet und in klinische Leitlinien integriert. Allerdings ist bekannt, dass die bestehenden Instrumente die Komplexität dieser Patienten nicht vollständig erfassen.
Das Team hat die Gesundheitsdaten von über 600.000 Patienten aus zehn Ländern analysiert. Dabei sind die klinischen Daten der "VERDICT-Studie" erstmals mithilfe von KI ausgewertet und das Modell darauf trainiert worden, jene Patienten zu identifizieren, die am meisten von einer frühen Herzkatheterbehandlung - etwa dem Einsetzen eines Stents - profitieren.
Hochindividualisierte Therapie
"Indem wir die klinischen Studiendaten erneut analysiert haben, hat unser Modell 'GRACE 3.0' gelernt, wer tatsächlich von einer frühen invasiven Behandlung profitiert - und wer nicht. Das könnte helfen, in Zukunft die Versorgung dieser Patienten sowie die Herzkreislaufgesundheit nach dem Infarkt zu verbessern", verdeutlicht UHZ-Erstautor Florian A. Wenzl.
GRACE 3.0 sei das bislang fortschrittlichste und praktischste Instrument, um Patienten mit der häufigsten Form des Herzinfarkts zu behandeln. Der neue Score ermittele nicht nur das Risiko genauer, sondern diene auch als Entscheidungshilfe für personalisierte Therapien. "Das könnte in Zukunft klinische Leitlinien prägen", ergänzt UHZ-Letztautor Thomas F. Lüscher.
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