RecoveryLab Lübeck rettet Smartphone nach Sturz in die Ostsee – persönliche Erinnerungen wiederhergestellt
Korrosionsgeschädigter NAND-Speicher per CHIP-Off-Technik vollständig rekonstruiert
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Symbolfoto: Smartphone im Wasser (Foto: Canva Pro) |
Lübeck (pts013/17.10.2025/09:05)
Ein Bootsausflug in der Lübecker Bucht endete für einen Urlauber mit einem Schreckmoment: Sein Smartphone fiel ins Wasser und sank auf den Grund der Ostsee. Wochen später gelang es Tauchern, das Gerät zu bergen. Von außen stark korrodiert und ohne jede Funktion, schien der Verlust sämtlicher Fotos und Videos unvermeidlich. Die Spezialisten von RecoveryLab Datenrettung Lübeck konnten jedoch sämtliche persönlichen Daten rekonstruieren.
Nach der Bergung ließ sich das Gerät weder laden noch einschalten. Meerwasser hatte massive Oxidationsschäden an der Platine und den Anschlüssen verursacht. "Salzwasser zählt zu den kritischsten Einflussfaktoren für elektronische Bauteile", erklärt Lars Müller, Technischer Leiter bei RecoveryLab. "Bereits innerhalb weniger Sekunden setzen elektrochemische Reaktionen ein, die Leiterbahnen, SMD-Komponenten und Controller-Chips irreparabel beschädigen können."
Im Labor wurde das Smartphone vollständig demontiert und in mehreren Stufen chemisch gereinigt, um Korrosionsrückstände zu entfernen. Anschließend erfolgte eine mikroskopische Analyse der Hauptplatine. Dabei zeigte sich, dass der NAND-Speicherchip intakt geblieben war, während der Power-Management-IC und der Flash-Controller deutliche Kurzschlussspuren aufwiesen. Da der Controller die interne Blockadressierung verwaltet, war ein direkter Zugriff auf die Nutzdaten unmöglich.
Die Ingenieure führten deshalb ein sogenanntes Chip-Off-Verfahren durch: Der NAND-Chip wurde ausgelötet, elektrisch stabilisiert und anschließend mit Spezialhardware im Rohdatenmodus ausgelesen. Die extrahierten Datenblöcke – mehrere Gigabyte binärer Speicherinhalte – mussten anschließend in einer forensischen Arbeitsumgebung interpretiert werden. Hierbei kam eine Mapping-Rekonstruktion zum Einsatz, mit der das ursprüngliche logische Layout der Speicheradressierung wiederhergestellt wurde.
"Moderne NAND-Controller arbeiten mit komplexen ECC- und Wear-Leveling-Algorithmen", so Müller. "Wenn dieser Teil ausfällt, liegt die größte Herausforderung darin, die korrekte Reihenfolge und Zuordnung der Datenblöcke manuell nachzubilden. Ohne fundierte Kenntnisse über die internen Flash-Prozesse wäre eine Wiederherstellung nicht möglich."
Nach mehrtägiger Analyse konnten sämtliche Fotos, Videos und Chatverläufe in voller Qualität wiederhergestellt werden. Um Datenverluste zu vermeiden, wurden die Ergebnisse in mehreren Prüfdurchläufen über Hash-Verifikation (MD5/SHA1) validiert. Der Auftraggeber erhielt alle Daten auf einem neuen Speichermedium sowie eine redundante Sicherungskopie.
Der Fall verdeutlicht, wie empfindlich mobile Geräte auf Feuchtigkeit reagieren und wie wichtig die richtige Erstreaktion nach einem Schadensfall ist. RecoveryLab empfiehlt, Geräte nach Kontakt mit Wasser nicht selbst zu trocknen oder einzuschalten, sondern umgehend professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. So lassen sich fortschreitende Korrosionsprozesse und sekundäre Schäden an der Speicherstruktur vermeiden.
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