Profitable Unternehmen sind oft Umweltsünder
Finanziell Schwächere emittieren laut wissenschaftlicher Studie prozentual weniger Giftstoffe
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Schornstein: Profitable Unternehmen sind oft weniger umweltbewusst (Foto: Hans, pixabay.com) |
Rolla/Carson (pte001/16.10.2025/06:00)
Im Besitz profitabler Unternehmen befindliche Industrie- und Bergbauanlagen geben tendenziell einen höheren Anteil ihrer giftigen Abfälle in die Umwelt ab als Konkurrenten, denen es finanziell nicht so gut geht. Das zeigt eine Untersuchung von Mahelet G Fikru von der Missouri University of Science and Technology.
Große umweltbewusster
Größere Unternehmen mit mehr als 19.000 Mitarbeitern, so ein weiteres Ergebnis, sind umweltbewusster als kleinere. Durchschnittlich geben sie 31 Prozent ihrer giftigen chemischen Abfälle in die Umwelt ab. Anlagen mittelständischer Unternehmen mit 1.000 bis 19.000 Mitarbeitern setzen durchschnittlich 45 Prozent ihrer Giftstoffe frei. Bei Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern sind es im Schnitt rund 42 Prozent.
Anlagen, die sich im Besitz von Unternehmen mit positivem Nettoergebnis befinden, geben laut ihren Gewinn- und Verlustrechnungen durchschnittlich 40 Prozent ihrer giftigen chemischen Abfälle an die Umwelt ab. Bei Anlagen von Unternehmen mit negativem Nettoergebnis sind es nur 31 Prozent. "Für uns ist das ein Hinweis darauf, dass finanziell starke Unternehmen nicht unbedingt umweltbewusster handeln. Das könnte ein Beweis dafür sein, dass profitable Unternehmen einen Teil ihres Geldes damit verdienen, die Umwelt zu verschmutzen, anstatt für die Vermeidung oder Beseitigung von Umweltverschmutzung zu zahlen", so Fikru.
Kohlebergbau rücksichtslos
Die Wirtschaftswissenschaftlerin hat die Emissionen von 1976 Anlagen untersucht, für die Finanzdaten verfügbar waren. Durchschnittlich gaben sie 39 Prozent ihrer giftigen Abfälle an die Umwelt ab. Die restlichen 61 Prozent machten sie durch Recycling, Aufbereitung oder energetische Verwertung entweder vor Ort oder außerhalb des Standorts unschädlich.
Industriebetriebe in verschiedenen Branchen weisen unterschiedliche Freisetzungsraten auf. So werden beispielsweise etwa 99 Prozent der giftigen Chemikalien aus Kohlebergwerken freigesetzt. Bei der Gewinnung, Rückgewinnung und Verarbeitung von Erdgas sind es 81, bei Stromerzeugern 25 und bei Herstellern von Elektrogeräten nur drei Prozent.
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