Soziale Gerechtigkeit erhöht Flächenverbrauch
Phänomen jedoch nur kurzfristig - Umwelt- und Verteilungsziele nicht automatisch im Einklang
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Ernte: Umverteilung lässt Landverbrauch kurzfristig ansteigen (Foto: pixabay.com, Stefan-1983) |
Mannheim (pte013/13.10.2025/12:30)
Weniger Einkommensungleichheit führt zunächst zu einem höheren Biodiversitätsfußabdruck, insbesondere getrieben durch konsumbezogenen Flächenverbrauch. Zu dem Schluss kommt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in seiner neuesten Erhebung. Umwelt- und Verteilungsziele stehen demnach nicht automatisch im Einklang.
Steigender Fleischkonsum
Haupttreiber des Landverbrauchs ist den ZEW-Wissenschaftlern zufolge der steigende Fleischkonsum, der zu mehr benötigter Weide- und Anbaufläche führt. Da der Fleischkonsum mit steigendem Einkommen nicht immer weiter im gleichen Maße steige, sinke der Landverbrauch pro Dollar ab einem gewissen Einkommenslevel jedoch wieder.
"Wir schätzen, dass eine vollständige Einkommensgleichheit in den USA die durchschnittliche Landnutzung um 3,2 Prozent erhöhen würde, was rund 189.000 Quadratkilometern zusätzlicher Fläche entspricht", erklärt Tim Kalmey, Wissenschaftler am ZEW-Forschungsbereich "Umwelt- Klimaökonomik" und Ko-Autor der Studie.
Technologie-Faktor wichtig
Um die nationalen und globalen Biodiversitätsziele zu erreichen, braucht es den Forschern nach beispielsweise zusätzliche Naturschutzmaßnahmen, wenn zeitgleich dazu die Einkommensungleichheit reduziert werde. Und wichtig: Dank des technologischen Fortschritts sei der tatsächliche Durchschnitt auf 4,6 Hektar Landverbrauch im Jahr 2022 gefallen.
Seit 2014, so das ZEW, reichen neue Technologien jedoch nicht mehr aus, um den steigenden Konsum zu kompensieren. Besonders der gestiegene Konsum von Fleisch- und anderen tierischen Produkten wirkt sich negativ auf die Biodiversität aus. Die Studie basiert auf Daten von über 200.000 US-Haushalten aus dem "Consumer Expenditure Survey".
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