EPFL-Forscher können Angststörungen heilen
Zusammenhang mit Mitochondrien nachgewiesen - Molekül Urolithin A sehr vielversprechend
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Mann mit Angststörung: Patienten sind womöglich bald therapierbar (Foto: Talip Özer, pixabay.com) |
Lausanne (pte001/09.10.2025/06:00)
Mit Angst verbundene psychische Störungen, deren gemeinsames Merkmal exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung sind, lassen sich dank Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) künftig wirksam bekämpfen. Expertin Carmen Sandi weist auf einen Zusammenhang zwischen Angstzuständen und den Mitochondrien des Gehirns hin.
Gehirnstörung durch Ängste
Mitochondrien sind für die Versorgung der Zellen mit Energie und deren ordnungsgemäße Funktion unerlässlich. Probleme mit der Mitochondrienfunktion sind sowohl bei Tieren als auch bei Menschen mit Angstzuständen verbunden, so die EPFL-Wissenschaftlerin. Zusammen mit Kollegen der Columbia University und dem Biotechnik-Unternehmen Amazentis haben die Fachleute die Wirkung des Moleküls Urolithin A getestet.
Das Molekül wird von Darmbakterien produziert und ist dafür bekannt, die Gesundheit der Mitochondrien zu unterstützen. Das Team hat das einzige klinisch validierte, hochreine, proprietäre Urolithin-A-Präparat namens "Mitopure" in Form von Futter zwei Nagetiermodellen mit starken Angstsymptomen verabreicht. Als Kontrollgruppe dienten angstfreie Ratten.
Ängste vollkommen beseitigt
Zwei Monate lang dokumentierten die Forscher Veränderungen im angstbezogenen Verhalten und im Nucleus accumbens der Tiere. Das ist eine Gehirnregion, die für die Regulierung von Angstzuständen von Bedeutung ist. Zudem verwendeten sie Elektrophysiologie und Bildgebung, um zu sehen, wie sich Struktur und Funktion dieser Neuronen veränderten. Ergebnis: Urolithin A kehrte das hochgradig ängstliche Verhalten vollständig um, während normale Ratten keine Reaktion zeigten.
Auf zellulärer Ebene hat das Team festgestellt, dass Urolithin A Störungen in den mitochondrialen Gen-Netzwerken repariert und die Aktivität in den Zellwegen wiederherstellt, die für die Energieproduktion und die Aufrechterhaltung der Zellgesundheit verantwortlich sind. Da Urolithin A sich bereits als sicher für den Menschen erwiesen hat, könnten die Ergebnisse der Studie schnell in klinische Erprobungen mit Menschen umgesetzt werden, so Sandi.
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