pte20251007003 in Forschung

Virtueller KI-Jesus beantwortet User-Fragen

Chatbos ernten Lob und Tadel - Neueste Version von "Text With Jesus" basiert auf Modell GPT-5


Virtueller Jesus: Neuer religiöser Chatbot beantwortet Fragen (Illustration: catloafsoft.com)
Virtueller Jesus: Neuer religiöser Chatbot beantwortet Fragen (Illustration: catloafsoft.com)

Los Angeles/San Diego (pte003/07.10.2025/06:10)

KI hält mit der App "Text With Jesus" jetzt auch Einzug in die Religion. Die Anwendung bietet automatisierte Predigten zu einem Wunschthema. Die zahlenden Abonnenten können die christlichen Persönlichkeiten Jesus, Maria, Josef und fast allen Aposteln Fragen stellen. Bei den Gläubigen ruft dies zuweilen jedoch gemischte Reaktionen hervor. Viele empfinden dies als Blasphemie, was aber der Beliebtheit der App nicht schadet. Im Gegenteil: Im App Store erhält sie 4,7 von 5 Punkten.

Trost und spirituelle Führung

Religiöse Chatbots und andere den Glauben berührende digitale Tools boomen. Sie sollen in einer Zeit des raschen Wandels in Bezug auf Sozialisation und Engagement Rat, Trost und spirituelle Führung bieten. "Dies ist eine neue Möglichkeit, religiöse Themen auf interaktive Weise anzusprechen", sagt Stephane Peter, CEO von US-Entwickler Catloaf Software.

Die neueste Version von ChatGPT, GPT-5, auf der "Text With Jesus" basiert, gibt laut dem Management bessere Antworten als frühere Versionen. Außerdem spiele sie ihre Rolle höchst überzeugend. Die virtuellen Gestalten wie Jesus oder Moses beteuern, dass sie keineswegs Bots sind.

"Father Justin" erregte Ärgernis

Die Online-Seelsorge "Catholic Answers" schickt ebenfalls einen Bot ins Rennen um die Seelen der Gläubigen. Ursprünglich hieß dieser "Father Justin", was viele Gläubige irritierte - ein als Priester verkleideter Bot. "Viele Menschen waren empört, dass ein Priestercharakter verwendet wurde", so Christopher Costello, Catholic Answers-Direktor für Informationstechnologie. Jetzt heißt der Bot vereinfacht "Justin". "Wir wollen Menschen nicht ersetzen. Wir wollen nur helfen", erklärt Costello.

Peter zufolge halten Geistliche die KI-gestützte Glaubens-Apps für Instrumente zur Aufklärung der Menschen. Zustimmung gibt es sogar von höchster Stelle, wenn auch nur indirekt. Im vergangenen Jahr berief der mittlerweile verstorbene Papst Franziskus Demis Hassabis, Mitbegründer des KI-Forschungslabors Google DeepMind, in die Wissenschaftsakademie des Vatikans.

Pastor Jay Cooper von der Violet Crown City Church in Austin, Texas, hat einen KI-Assistenten eine ganze Predigt halten lassen. "Einige Leute flippten aus und sagten, wir seien jetzt eine KI-Kirche", erzählt Cooper. Aber der Gottesdienst habe einige Menschen angezogen, die normalerweise nicht in die Kirche gehen, insbesondere Videospieler. Es sei aber ein einmaliger Test gewesen. "Ich bin froh, dass wir es getan haben. Aber es fehlten das Herz und der Geist dessen, was wir normalerweise tun", resümiert Cooper.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|