KI testet Gehör so zuverlässig wie ein Experte
Computer und Smartphone ersetzen dank University of Manchester künftig den Menschen
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Test: KI ermittelt, wie gut ein Mensch hört (Bild: Clker-Free-Vector-Images, pixabay.com) |
Manchester (pte004/06.10.2025/06:15)
Forscher der University of Manchester haben einen KI-gestützten Höralgorithmus des "Digits-in-Noise-Tests" (DIN) entwickelt, der "Text-to-Speech" (TTS) und automatische Spracherkennungstechnologien (ASR) kombiniert. DIN ist ein Test, mit dem sich ermitteln lässt, wie gut eine Person gesprochene Ziffern versteht, wenn die Sprechstimme von Geräuschen überlagert ist.
Smartphone reicht bereits aus
Der Test berechnet eine Sprachverständnisschwelle, um das Sprachverständnis zu quantifizieren und das Hörvermögen zu beurteilen. Er dient als Screening-Instrument für Hörverlust und als Möglichkeit, die Leistung von Hörgeräten zu bewerten. TTS ist die Umwandlung von Text in computergenerierte Sprache.
"Wir sind zuversichtlich, dass es mittels KI möglich ist, Hörtests auf Computern oder Smartphones zu automatisieren, sodass sich sie bequem von zu Hause aus durchfühen lassen. Geräte und Personal stehen Patienten nicht immer zur Verfügung. Nicht zuletzt deshalb suchen Menschen nur mit Verzögerung Hilfe, wenn sie Hörprobleme haben", sagt Forscher Mohsen Fatehifar. Es dauere im Schnitt 8,9 Jahre zwischen Hörproblemen und dem Kauf von Hörgeräten.
Hörtest dauert nur zehn Minuten
Herkömmliche Tests basieren auf vorab aufgezeichneter menschlicher Sprache und erfordern einen Kliniker, der die Antworten bewertet. Die KI-gestützte Version ersetzt beides durch computergenerierte Sprache und automatische Spracherkennung, sodass der Test ohne fremde Hilfe durchgeführt werden kann.
Ein erster Testlauf fand mit 31 Erwachsenen statt, von denen einige ein normales Hörvermögen hatten und andere unter Hörverlust litten. Die Computerstimme, die von genau definierten Störgeräuschen überlagert war, las den Probanden Zahlen vor. Diese mussten sie erkennen und laut wiederholen. Die Prozedur dauerte rund zehn Minuten.
Die KI verglich die Antworten mit den vorgelesenen Zahlen. Fatehifar verglich die Ergebnisse mit zwei DIN-Tests, die auf klassische Weise zustande gekommen waren. Der KI-gestützte Test lieferte praktisch die gleichen Ergebnisse wie herkömmliche DIN-Tests. Sobald das Verfahren ausgereift ist, soll es kostenlos zur Verfügung stehen.
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