pte20250926020 in Forschung

Verschwörungsinhalte wollen gesucht werden

Studie der University of Michigan hat 26.783 Videobeiträge mit 206.350 Kommentaren analysiert


TikTok: Finanzinhalte weniger mit Verschwörungstheorien behaftet (Bild: pixabay.com, iXimus)
TikTok: Finanzinhalte weniger mit Verschwörungstheorien behaftet (Bild: pixabay.com, iXimus)

Ann Arbor (pte020/26.09.2025/13:40)

Wer aktiv nach Verschwörungsinhalten mit Misstrauen gegenüber den Medien oder dem Gesundheitswesen sucht, wird auf TikTok und YouTube fündig. In den Bereichen Finanzen, Wellness oder im individualisierten Feed der Nutzer findet sich Content dieser Art aber wenig. Gelegenheitsnutzer kommen somit kaum damit in Kontakt, zeigt eine Studie der University of Michigan.

Algorithmen passen sich an

"Menschen, die Beiträge mit anti-etatistischer Stimmung kommentieren, stimmen meist der Botschaft im Video zu. Das deutet darauf hin, dass Nutzer, die sich von solchen Inhalten angezogen fühlen, mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr davon empfohlen bekommen", sagt Studienhauptautor Tianliang Xu.

Die Forscher haben mithilfe der TikTok Research API über einen Zeitraum von zwei Jahren ab dem 1. Januar 2022 insgesamt 26.783 Videobeiträge mit 206.350 Kommentaren gesammelt. Die Beiträge drehten sich um drei Themen: Finanzen, Wellness und Verschwörungstheorien.

Präsentationsweise relevant

Anti-Systemstimmung tauchte in etwa 45 Prozent der Verschwörungsbeiträge auf, bei Finanzen waren es nur vier Prozent und bei Wellness gar nur ein Prozent. Obwohl im Alltags-Content selten zu sehen, lösten solch gefärbte Beiträge in den Bereichen Finanzen und Wellness mehr Kommentare aus. Sie fördern demnach ein stärkeres Engagement.

"Wir erwarten zwar, dass die meisten Plattformen durchschnittlichen Nutzern selten Inhalte mit anti-etatistischer Stimmung zeigen, doch könnten sich die Algorithmen darin unterscheiden, wie sie solches Material interessierten Nutzern präsentieren", verdeutlicht Ko-Autorin Sabina Tomkins abschließend.

(Ende)
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