pte20250923020 in Leben

Rückenmarksverletzung: Bluttest für Prognose

Kanadische Wissenschaftler sicher: Maschinelles Lernen macht Muster in den Werten sichtbar


Blutprobe: wichtige Infos über das Rückenmark enthalten (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)
Blutprobe: wichtige Infos über das Rückenmark enthalten (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Waterloo (pte020/23.09.2025/10:30)

Routinemäßige Blutrproben, wie sie täglich im Krankenhaus entnommen werden, können bei Rückenmarksverletzungen die Schwere vorherzusagen. Zudem sind auch Einblicke in die Mortalität nach einer Schädigung des Rückenmarks möglich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der School of Public Health Sciences der University of Waterloo. Die Forscher haben dafür fortgeschrittene Analytik und maschinelles Lernen eingesetzt.

Millionen Datenpunkte

Die Forscher haben die Krankenhausdaten von mehr als 2.600 Patienten in den USA untersucht. Mit maschinellem Lernen sind Millionen Datenpunkte analysiert und versteckte Muster in herkömmlichen Blutwerten wie den Elektrolyten und den Immunzellen entdeckt worden. Diese Blutwerte wurden in den ersten drei Wochen nach einer Rückenmarksverletzung ermittelt. Es zeigte sich, dass diese Muster bei der Vorhersage der Genesung und der Verletzungsschwere helfen können.

Das war sogar ohne frühe neurologische Untersuchungen der Fall. Sie sind nicht immer zuverlässig, da sie von der Reaktionsfähigkeit der Betroffenen abhängen. Laut Expertin Marzieh Mussavi Rizi kann die Messung eines einzelnen Biomarkers zu einem Zeitpunkt bereits eine Vorhersagekraft haben. Entscheidend sind jedoch laut der Expertin multiple Biomarker und ihre Veränderungen im Verlauf der Zeit. Die entwickelten Modelle erwiesen sind bereits einen bis drei Tage nach der Einlieferung ins Krankenhaus bei der Vorhersage der Schwere der Verletzung und der Mortalität als genau.

Prognose wird genauer

Die Genauigkeit nahm im Laufe der Zeit mit dem Vorhandensein von mehr Bluttests zu. Laut dem leitenden Wissenschaftler Abel Torres Espin ist die Vorhersage der Schwere der Verletzung in den ersten Tagen klinisch relevant. "Wir ermöglichen unter anderem die Vorhersage, ob eine Verletzung motorisch vollständig oder unvollständig ist. Details sind im Fachmagazin "npj Digital Medicine" nachzulesen.

2019 waren laut der Weltgesundheitsorganisation weltweit mehr als 20 Mio. Menschen von Rückenmarksverletzungen betroffen. Jedes Jahr kommen weitere 930.000 neue Fälle dazu. Bei traumatischen Rückenmarksverletzungen werden Diagnose und Prognose durch unterschiedliche klinische Präsentationen und Erholungsverläufe erschwert.

(Ende)
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