pte20250923001 in Leben

Elefanten erhalten die Regenwälder in Afrika

University of California Los Angeles weist nach: Wilderer drohen das Ökosystem zu zerstören


Waldelefanten: Dickhäuter pflegen den Regenwald (Foto: Richard Rosomoff, universityofcalifornia.edu)
Waldelefanten: Dickhäuter pflegen den Regenwald (Foto: Richard Rosomoff, universityofcalifornia.edu)

Los Angeles (pte001/23.09.2025/06:00)

Afrikas Waldelefanten werden von Wilderern immer weiter dezimiert. Das hat verheerende Folgen für den Regenwald. Das für das Klima wichtige Ökosystem ist nicht zuletzt auf die mächtigen Dickhäuter angewiesen, um Funktionstüchtig zu bleiben, sagt Thomas Smith von der University of California Los Angeles. Er hat sich auf die Erforschung von Maßnahmen spezialisiert, die den afrikanischen Regenwald schützen.

Gefahr für Musikinstrumente

Der Ebenholzbaum, dessen Holz für Klaviertasten und Saiteninstrumente verwendet wird, ist vom Aussterben bedroht. Das ist die direkte Folge der Jagderfolge der Wilderer. Die bis zu 6.000 Kilogramm schweren Tiere fressen die Früchte des Ebenholzbaumes und scheiden die Samen oft viele Kilometer entfernt von ihrer Nahrungsquelle wieder aus.

Eingehüllt in Elefantendung und ohne die essbaren Früchte, in denen die Samen eingeschlossen waren, sind sie vor Nagetieren geschützt, die sie mit Begeisterung fressen, sodass sie ungehindert keimen können und neue Ebenholzbäume wachsen. Das Team hat diesen Zusammenhang in Teilen des Kongo-Regenwaldes nachgewiesen, in denen Elefanten beinahe bis zur Ausrottung gejagt wurden. Dort fanden die Forscher 68 Prozent weniger Ebenholz-Setzlinge als in Regionen, in denen noch viele Waldelefanten leben.

Risiko für Ökosysteme steigt

"Viele Menschen sagen: ‚Oh, es ist schade, dass diese großartigen Tiere bedroht sind', aber erkennen nicht, dass die Folgen dramatisch sind. Wir verlieren nicht nur Elefanten, sondern auch die ökologischen Funktionen, die sie erfüllen", so Smith. Dabei gehe es nicht nur um Ebenholz. "Waldelefanten verbreiten die Samen sowohl großer als auch kleiner Regenwaldbäume. Wenn sie aussterben, laufen wir Gefahr, die ökologischen Prozesse zu verlieren, die den Regenwald erhalten."

Genetische Tests haben ergeben, dass die Bäume aus Gebieten ohne Elefanten nicht nur seltener keimen, sondern auch stärker unter Inzucht leiden, weil sie von den Tieren nicht in einem weiten Umkreis verteilt werden, wo sich verschiedene Genpools vermischen könnten. "Mit einem kleineren Verbreitungsgebiet verlieren die Bäume an genetischer Vielfalt, wodurch sie anfälliger für Krankheiten und die Auswirkungen des Klimawandels werden", schließt Smith.

(Ende)
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