pte20250922016 in Leben

Wissen um Blasenentzündungen bleibt gering

Laut Umfrage der European Association of Urology sind Frauen international besser informiert


Bakterien: Viel Wasser und Hygiene helfen (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Bakterien: Viel Wasser und Hygiene helfen (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Arnhem (pte016/22.09.2025/11:00)

Eine internationale Erhebung im Auftrag der European Association of Urology hat einen besorgniserregenden Mangel an öffentlichem Verständnis in Bezug auf Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen aufgedeckt. Die Studie weist zudem weitverbreitete falsche Vorstellungen zu Prävention und Behandlung nach. Es sei auch dringend notwendig, gegen die zunehmenden Antibiotikaresistenzen vorzugehen.

Junge Erwachsene uninformiert

Insgesamt sind über 3.000 Erwachsene in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien befragt worden. 36 Prozent der Teilnehmer konnte eine Zystitis nicht richtig als Blaseninfektion definieren. Manche hielten sie für eine Erkrankung der Haut oder sogar für Nahrungsmittelallergien. Bei jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren konnten nur 45 Prozent eine Zystitis richtig erkennen.

Trotz des medizinischen Konsenses, dass vor allem Frauen von Harnwegsinfektionen betroffen sind, ist das nur 51 Prozent der Befragten bewusst. Einer von fünf Männern geht sogar davon aus, mehr betroffen zu sein. Die Wahrnehmung ist bei den Frauen selbst größer, heißt es. 63 Prozent erkennten ihr erhöhtes Risiko. Bei Männern sind es nur 38 Prozent.

Präventionsstrategien unbekannt

Harnwegsinfektionen lassen sich oft verhindern. Das Wissen um die grundlegenden Präventionsstrategien ist jedoch erschreckend gering. 71 Prozent wissen, dass das Trinken von viel Wasser helfen kann. Nur 43 Prozent ist die Wichtigkeit einer richtigen Hygiene bewusst. Nur 35 Prozent ist klar, dass es notwendig ist, nach der sexuellen Aktivität auf die Toilette zu gehen.

Besorgniserregend ist zudem, dass 17 Prozent glauben, dass die Einnahme von Antibiotika ohne ärztlichen Rat Harnwegsinfektionen verhindert. Nur 21 Prozent aller Befragten können alle drei entscheidenden Präventionsstrategien benennen. Eine von sechs Personen kann nicht einmal eine dieser Maßnahmen angeben.

Frauen sind jedoch drei Mal so wahrscheinlich in der Lage, drei richtige Antworten zu geben. 16 Prozent der Teilnehmer glauben irrtümlich, dass Antibiotika immer erforderlich sind. Fast die Hälfte unterschätzt oder ist sich der wachsenden Probleme bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen aufgrund der Antibiotikaresistenz bewusst.

Laut Gernot Bonkat, Vorsitzender des Panels der EAU Infections Guidelines, erkranken weltweit jährlich mehr als 400 Mio. Menschen an Harnwegsinfektionen. 240.000 Menschen sterben an den Folgen. Der Experte betont, dass nicht jede Infektion mit Antibiotika behandelt werden muss. "Eine sinnvolle Verwendung ist der Schlüssel im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen."

(Ende)
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