pte20250919004 in Forschung

Musikalische Menschen passen besser auf

Kognitive Fähigkeiten des Gehirns werden laut einer Studie des Karolinska Institutet verbessert


Gitarrespieler: Musik ist gut für das Gehirn (Foto: Valéria Rodrigues Valéria, pixabay.com)
Gitarrespieler: Musik ist gut für das Gehirn (Foto: Valéria Rodrigues Valéria, pixabay.com)

Stockholm (pte004/19.09.2025/06:15)

Wer musikalisch ist, geht aufmerksamer durchs Leben und hat bessere kognitive Fähigkeiten. Das haben Forscher um Cassia Low Manting vom Karolinska Institutet festgestellt. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Musikunterricht die Fähigkeit des Gehirns stärkt, sich unter ablenkenden Bedingungen zu konzentrieren", sagt Manting.

Nebengeräusche ausgeblendet

Musikalische Menschen sind danach besser in der Lage, die sogenannte Top-down-Aufmerksamkeit - eine bewusste Steuerung der Konzentration - zu nutzen, während sie weniger empfindlich auf die sogenannte Bottom-up-Aufmerksamkeit - ablenkende Geräusche - reagieren. Sie haben die Fähigkeit, sich in einem Raum voller Geräusche auf ein Gespräch zu konzentrieren und Nebengeräusche gewissermaßen auszublenden, was eine komplexe Aufgabe für das Gehirn ist.

Menschen mit hoher musikalischer Begabung weisen stärkere Gehirnsignale im Zusammenhang mit bewusster Aufmerksamkeit und schwächere Signale im Zusammenhang mit automatischen Ablenkungen auf. Manting betont, dass die Ergebnisse keinen kausalen Zusammenhang zwischen Musikunterricht und verbesserter Aufmerksamkeit belegen könnten, aber sie stützten die Annahme, dass Musik positive Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen des Gehirns haben könne.

Für Bildung und Rehabilitation

"Musikunterricht verbessert nicht nur das Gehör, sondern auch die Fähigkeit des Gehirns, die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Das könnte in der Bildung und Rehabilitation genutzt werden, indem Musik als Mittel zur Verbesserung der Aufmerksamkeit und der kognitiven Kontrolle eingesetzt wird", meint Manting. Es habe sich gezeigt, dass auditives Training neuroplastische Veränderungen im Gehirn hervorruft, die die Verarbeitung des Gehörten verbessert.

Musikunterricht verbessere höhere kognitive Fähigkeiten wie Tonhöhenwahrnehmung, auditive Aufmerksamkeit und selektives Hören in lauten Umgebungen, mit Übertragungseffekten auf Bereiche wie die Sprachverarbeitung. Die Studie ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Karolinska Institutet und dem Massachusetts Institute of Technology. Sie wurde von der Knut und Alice Wallenberg Stiftung und der Schwedischen Stiftung für Strategische Forschung finanziert.

(Ende)
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