KI-Bots erschleichen sich persönliche Daten
Viele Anwender vergessen im Zuge einer spielerischen Interaktion häufig den eigenen Schutz
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Interaktion mit KI: Datenschutz bleibt oft auf der Strecke (Bild: Alexandra Koch, pixabay.com) |
University Park/Vermillion (pte002/17.09.2025/06:05)
Je interaktiver eine mobile App oder ein KI-Chatbot ist, desto spielerischer wird sie wahrgenommen. Nutzer werden unvorsichtig und gefährden somit ihre Privatsphäre. Das zeigen Forscher der Pennsylvania State University. Sie haben den Einfluss der Interaktivität von mobilen Apps auf die Wachsamkeit der Nutzer gegenüber Datenschutzrisiken während des Anmeldeprozesses analysiert und wie dies ihre Einstellung gegenüber der App und ihre Bereitschaft, sie weiter zu nutzen, beeinflusst.
Schwerwiegende Folgen
Die Ergebnisse deuten auf potenziell schwerwiegende Folgen für die Privatsphäre der Nutzer in einer Zeit hin, in der mobile Apps und KI-Chatbots, die Spaß machen und ansprechend sein sollen, zunehmend dominieren. Forschungsleiter S. Shyam Sundar: "Ich glaube, dass Apps und KI-Tools im Allgemeinen zunehmend in die Nutzerdaten eindringen, angeblich, um den Nutzern einen besseren Service zu bieten und Infos für sie zu personalisieren.
"In dieser Studie haben wir festgestellt, dass Interaktivität die Nutzer nicht dazu veranlasst innezuhalten und nachzudenken, wie wir es erwarten würden, sondern dass sie sich dadurch eher in den spielerischen Aspekt der App vertiefen und sich weniger um den Datenschutz kümmern. Unternehmen könnten diese Schwachstelle ausnutzen, um private Infos zu extrahieren, ohne dass die Nutzer sich dessen vollständig bewusst sind", meint der Experte.
216 Teilnehmer getestet
In einem Online-Experiment haben die Forscher 216 Teilnehmer gebeten, den Anmeldeprozess für eine simulierte Fitness-App zu durchlaufen. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Versionen der App zugewiesen, die sich in zwei Arten der Interaktivität unterschieden: "Nachrichteninteraktivität", die von einfachen Fragen und Antworten bis hin zu stark vernetzten Chats reichte, bei denen die Nachrichten der App auf den vorherigen Antworten des Nutzers aufbauten, und "Modalitätsinteraktivität", die sich auf Optionen wie das Klicken und Vergrößern von Bildern bezog.
Anschließend beantworteten die Teilnehmer Fragen zu ihren Erfahrungen mit dem Anmeldeprozess der App, indem sie die wahrgenommene Verspieltheit und ihre Datenschutzbedenken auf einer Sieben-Punkte-Skala bewerteten. Zu den Fragen gehörten "Ich fand die Nutzung der App unterhaltsam" und "Ich hätte Bedenken, dass die Infos, die ich in der App angegeben habe, missbraucht werden könnten".
Überraschenderweise lenkte die Interaktivität der News, von der angenommen wurde, dass sie die Wachsamkeit der Nutzer erhöhen würde, stattdessen davon ab, über die persönlichen Infos nachzudenken, die sie möglicherweise mit dem System teilen. "Die Art und Weise, wie KI-Chatbots heute funktionieren - sie erstellen Antworten auf der Grundlage früherer Eingaben des Nutzers - führe dazu, dass Nutzer weniger darüber nachdenken, welche sensiblen Informationen sie weitergeben."
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