pte20250916001 in Leben

US-Forscher finden Weg gegen Erdnussallergie

Nanopartikel der University of California Los Angeles rücken Immunsystem wieder zurecht


Erdnüsse: Sie sind für Allerghiker oft lebensgefährlich (Foto: Couleur, pixabay.com)
Erdnüsse: Sie sind für Allerghiker oft lebensgefährlich (Foto: Couleur, pixabay.com)

Los Angeles (pte001/16.09.2025/06:00)

Erdnuss-Allergiker lassen sich mit einem neuen Verfahren von Forschern der University of California Los Angeles um André Nel künftig desensibilsieren. Spezielle Nanopartikel haben in Laborversuchen Mäuse mit Erdnussallergie geheilt. Die Methode basiert auf der mRNA, die auch bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus eingesetzt wurde. In dem Fall produzieren die Lipid-Nanopartikel Erdnussallergene, die bestimmte Leberzellen dazu bringen, das Immunsystem umzuprogrammieren, sodass es auf Erdnüsse nicht mehr reagiert.

Jedes 50. US-Kind betroffen

Bei den Testmäusen hat die Behandlung die sogenannte IgE-Kaskade gedämpft. Trifft IgE auf ein Allergen, löst es die Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin aus, was zu allergischen Reaktionen wie Atemnot, Juckreiz Kreislaufschock und der oft tödlich endenden Anaphylaxie führt.

In den USA ist jedes 50. Kind gegen Erdnüsse allergisch. Diese Krankheit hat in den vergangenen Jahren in den Industrieländern stark zugenommen. Sie gehört zu den am schnellsten wachsenden medizinischen Problemen in den USA. Einfach auf Erdnüsse verzichten, reicht für die Betroffenen nicht aus, weil die Allergene in hochverarbeiteten Lebensmitteln oft in Spuren vorkommen, die ebenfalls lebensbedrohlich sind.

Abwehr gegen harmlose Stoffe

Bei einer Allergie richtet sich die körpereigene Abwehr plötzlich gegen eigentlich harmlose Stoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Beim Erstkontakt mit dem Allergen kommt es zu einer sogenannten Sensibilisierung. Das bedeutet, dass das Immunsystem Antikörper gegen das Allergen bildet. Bei einem zweiten Kontakt kommt es dann zu den allergischen Reaktionen.

Eine Allergie kann genetisch bedingte Ursachen haben. Kinder erben sie mit hoher Wahrscheinlichkeit. Sind sowohl Vater als auch Mutter Allergiker, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60 Prozent. Auch der in Industrieländen verbreitete "Sauberkeitsfimmel" könnte eine Rolle spielen. Das Immunsysteme der Menschen könnte durch übertriebene Hygiene chronisch unterfordert sein. Somit sucht sich das Immunsystem andere Ziele, beispielsweise die eigentlich harmlose Erdnuss.

(Ende)
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