Schlechte Noten sollten verschwiegen werden
Forscher der Newcastle University Business School haben 12.000 Bewerbungen verschickt
![]() |
Lebenslauf: Zu viel Ehrlichkeit kann am Ende schädlich sein (Foto: Louis, pixabay.com) |
Newcastle upon Tyne (pte006/15.09.2025/06:15)
Rückhaltlose Ehrlichkeit ist nicht immer die beste Strategie beim Verfassen eines Lebenslaufs, meint Tom Lane von der Newcastle University Business School. Gemeinsam mit einem Kollegen hat er Hochschulabsolventen begleitet, die in den Arbeitsmarkt eintreten.
Wirtschaftstheorie untersucht
Ein Absolvent mit einem niedrigeren Abschluss habe die Wahl. Er könne offen damit umgehen oder einfach angeben, dass er einen Abschluss habe, ohne die Note zu erwähnen. Eine dritte Option, nämlich seine Noten zu schönen, sei dagegen keine gute Idee, da Arbeitgeber einen Nachweis verlangen könnten und dies auch tun.
Die traditionelle Wirtschaftstheorie bevorzugt laut Lane wahrheitsgemäße Angaben. Das basiere auf der Vorstellung, dass Menschen, die keine verfügbaren Nachweise über ihre Qualifikation vorlegen, den Anschein erweckten, als hätten sie etwas zu verbergen. "Einige Ökonomen sind zu dem Schluss gekommen, dass Arbeitgeber davon ausgehen, dass Bewerber, die keine Angaben machen, die niedrigstmögliche Qualifikation haben", erklärt Lane.
Einladung trotz Mangel an Details
Im Test bestätigte sich das nicht. "Um herauszufinden, ob diese Bewerber Nachteile davon haben, wenn sie ihre Noten verschweigen, schickten wir mehr als 12.000 (fiktive) Bewerbungen auf echte Stellenangebote für Hochschulabsolventen. Ein Teil davon enthielt Abschlussnoten, ein Teil nicht. Alle anderen Angaben waren identisch." Den Erfolg maß das Team daran, wie oft die Bewerbungen zu Einladungen zu Vorstellungsgesprächen oder weiterer Kommunikation führten.
Wie erwartet waren die erfolgreichsten Bewerbungen diejenigen mit einem Abschluss der Note 1. Diejenigen, die nichts über ihre Abschlussnote angaben, waren jedoch nicht die erfolglosesten. Stattdessen lag ihre Erfolgsquote zwischen der von Arbeitssuchenden mit einer Note von 2. Bewerber, die Note 3 angaben, erhielten am seltensten eine Antwort. "Einfach ausgedrückt: Die vollständige Offenlegung schadete ihren Chancen", meint Lane.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |