pte20250911011 in Leben

Kinderkrebs: Muskelschwund macht Probleme

Laut Studie der Edith Cowan University sind Komplikationen bei Chemotherapie zu erwarten


Krebsbehandlung: Muskelschwund bisher unterschätzt (Foto: pixabay.com, fernando zhiminaicela)
Krebsbehandlung: Muskelschwund bisher unterschätzt (Foto: pixabay.com, fernando zhiminaicela)

Perth (pte011/11.09.2025/11:30)

Kinder verlieren bei einer Krebsbehandlung häufig Skelettmuskel zu einer Zeit, in der sie eigentlich rasch mehr dieser Muskeln aufbauen sollten. Dieser Muskelverlust könnte laut einer Studie der Edith Cowan University zu vermehrten Komplikationen bei der Behandlung und einem erhöhten Risiko von langfristigen Gesundheitsproblemen führen.

Risiko Muskelschwund

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Anna Maria Markarian können der Krebs und die Behandlung bei Kindern zu einem Muskelschwund führen. "Muskeln sind die Stoffwechselreserve des Körpers. Verlieren Kinder während der Behandlung an Muskeln, vertragen sie die Chemotherapie schlechter und das Risiko von Komplikationen aufgrund der Medikamententoxizität nimmt zu."

Der Muskelverlust macht Kinder und Heranwachsende auch anfälliger für Probleme von Herz und Stoffwechsel. Dazu gehören ein hoher Blutzucker und eine Insulinresistenz. Markarian zufolge nehmen Kinder während des Beginns der Pubertät pro Jahr zwischen drei und fünf Kilogramm an Muskelmasse zu. Unterbricht die Krebsbehandlung dieses Wachstum und werden diese Muskeln später nicht wieder aufgebaut, kann das sich langfristig negativ auf die Gesundheitsergebnisse auswirken.

Mehr Körperfett schadet

Zudem hat sich gezeigt, dass Kinder während der Krebsbehandlung wahrscheinlich an Körperfett zunehmen. Das kann ebenfalls zu Stoffwechselproblemen beitragen und das Risiko von Herzproblemen erhöhen. "Das Gewicht ist nicht alles. Zwei Kinder können gleich viel wiegen. Ein Kind hat gesunde Muskeln und das andere überschüssiges Fett. Das bedeutet, dass sie die Chemotherapie sehr unterschiedlich vertragen können", erklärt Markarian.

Der Expertin nach liegt die Herausforderung darin, zwischen dem Muskelverlust und der Fettzunahme zu unterscheiden, da das wichtige klinische Implikationen haben kann. "Veränderungen in der Körperzusammensetzung können zu einem Ungleichgewicht zwischen den Dosierungsannahmen und der tatsächlichen Stoffwechselkapazität führen. Damit steigt das Risiko von behandlungsbedingten Komplikationen und von schlechteren klinischen Ergebnissen."

Die Expertin rät Eltern dazu, den Kindern trotz der damit in Verbindung stehenden Schwierigkeiten viel Bewegung zu ermöglichen - also zu aktivem Spielen und Sport zu ermutigen. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "European Journal of Pediatrics" veröffentlicht. Rund 350 Kinder und Jugendliche erkranken in Österreich pro Jahr an Krebs. Leukämie, Hirntumore und Lymphome gehören zu den häufigsten Erkrankungen.

(Ende)
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