pts20250911008 in Business

Kärnten hat 1000 Seen, 1000 Ausreden und es gibt 1000 Gründe, warum Gäste lieber nach Tirol fahren

Werbetherapeut: "Abgewohnte Bruchbuden und 5-Sterne-Preise! Parallelwelt des Kärnten-Tourismus"


Klagenfurt/Wien (pts008/11.09.2025/10:20)

Die bereits mehrfache schonungslose Tourismus-Analyse des Werbetherapeuten Alois Gmeiner trifft einen weiteren wunden Punkt: Kärntner Hoteliers erwarten noch immer devot zufriedene Gäste und Top-Bewertungen für veraltete Ausstattung und mangelhaften Service. "Das ist die österreichische Version des Chaos-Hoteliers von Fawlty Towers – nur ohne den Humor", analysiert der gebürtige Kärntner die fatale Mentalität einer ganzen Branche, die immer mehr Top-Destinationen hinterherhinkt, dabei aber früher selbst zu den Weltmeistern im Tourismus gehörte. Heute hat aber Tirol 49,9 Millionen Nächtigungen und Kärnten nur mehr 13,4 Millionen. "Verdammt, das ist eure Schuld, wenn Gäste lieber nach Tirol, Italien oder was weiß ich wohin auf Urlaub fahren!" https://www.werbetherapeut.com

Vom Herrschaftsanspruch zum Gäste-Bashing: "Der Gast soll dankbar sein, dass er hier sein darf"

"Es ist surreal", beschreibt Gmeiner seine Beobachtungen in Kärntner Hotels. "Da wird eine 20 Jahre alte Zimmerausstattung mit durchgelegenen Matratzen als 'traditioneller Charme' verkauft, das WLAN funktioniert sporadisch, falls überhaupt vorhanden, die Dusche tropft seit 9/11 2001 und Klimaanlagen gibt es in weniger als 40 Prozent aller Hotels. Aber wehe, ein Gast wagt es, weniger als 5 Sterne auf Booking oder anderen Plattformen zu vergeben." Diese Anspruchshaltung offenbare eine völlig realitätsferne Selbsteinschätzung vieler Betriebe.

Besonders drastisch: Ein Hotelier aus der Wörthersee-Region erklärte Gmeiner unverblümt: "Unsere Gäste sollen froh sein, dass sie hier Urlaub machen dürfen. Kärnten ist das Paradies – da kann man schon mal über ein bisschen veraltete Einrichtung hinwegsehen." Eine Haltung, die Gmeiner als "toxischen Feudalismus" bezeichnet.

Innovation als Majestätsbeleidigung: "Neue Ideen? Brauch ma nit – bei uns is eh scheen – Basta!"

Der Werbetherapeut beobachtet ein fatales Muster: "Vorschläge für Modernisierung werden als Angriff auf die Tradition gewertet. Ein Hotelier sagte mir wörtlich: 'Mei Papa hot a scho so goarbeitet, warum soll ma gros wos ändern?' Das ist Betriebsblindheit in Reinkultur." Während Hotels in Südtirol und Tirol laufend investieren und sich neu erfinden, verharren viele Kärntner Betriebe in einer Art Dornröschenschlaf. Und die landeseigene Kärnten-Werbung versucht sich in Ostblock-Make-Up anstelle einer drastischen Liftingoperation.

Service-Wüste mit Herrschaftsallüren: "Der Gast ist König – aber nur, wenn er kuscht"

"Am krassesten ist die Service-Mentalität", kritisiert Gmeiner. "Da wird der Gast behandelt, als wäre er ein lästiger Bittsteller. Frühstück bis 9 Uhr, nicht länger. Zimmerservice? Gibt's nicht. Sonderwünsche? Unmöglich. Aber dann wird erwartet, dass der Gast dankbar 5 Sterne vergibt und weiterempfiehlt." Diese Haltung führe zu einer systematischen Gästevertreibung.

Preise wie in St. Moritz, Service wie im Jugendherbergs-Keller

"Das Verhältnis von Preis und Leistung ist oft grotesK", analysiert der Marketing-Experte. "Da werden Preise wie in Top-Destinationen verlangt, aber geboten wird bestenfalls Mittelklasse-Standard der 90er Jahre. Ein Doppelzimmer mit Seeblick kostet 290 bis 990 Euro, aber die Möbel stammen aus der Helmut-Kohl-Ära und das Personal behandelt Gäste, als würden sie einen persönlichen Gefallen erbitten. Nach meinem ersten Artikel habe ich sofort Anfragen für Coachings, Brainstormings und Vorträge erhalten. Manche zeigten die typische Mentalität in Kärnten: 'Wir tatatn Sie gern einloden zu uns. Honorar krieagatns kans, oba Sie kennan dos gonze Wochenend bleiben. Do is eh so scheen bei uns'. Tja, da musste ich leider ablehnen – obwohl ich meine Kärntner Landsleute sehr gerne unterstütze."

Der Ausweg für Kärnten: Demut statt Dünkel, neue Ideen statt Selbstgerechtigkeit

Gmeiner sieht nur einen Weg aus der Misere: "Kärntner Hoteliers müssen lernen, dass der Gast nicht ihr Untertan ist, sondern ihr Auftraggeber. Service ist keine Schwäche, sondern die Basis erfolgreichen Tourismus. Und neue Tourismus-Ideen für neue Gästeschichten sind kein frecher und übertriebener Anspruch, sondern absolutes Muss." Die Branche brauche einen fundamentalen Mentalitätswandel: "Weg von Pseudo-Gastfreundschaftsgetue und Urlaub bei Freunden, die man dann auf der Couch pennen lässt, sondern professioneller Gästeservice und einmaliges Gäste-Erlebnis."

1000 Seen, aber peinliche 1000 Ausreden statt 1000 Innovationen

"Kärnten hat tatsächlich traumhafte Landschaften und enormes Potenzial. Aber solange Hoteliers glauben, dass die Seen allein ausreichen, um schlechten Service und veraltete Standards zu rechtfertigen, wird das nichts", fasst Gmeiner zusammen. "Es wird Zeit, dass aus 'Der Gast soll dankbar sein' endlich 'Wir sind dankbar für unsere Gäste' wird."

Die Wahrheit tut weh – aber ohne Wahrheit keine Veränderung. Kärnten hat die Wahl: Weitermachen wie bisher und zusehen, wie die Gäste abwandern, oder endlich aufwachen und den Gast wieder zum König machen.

Kontakt und Anfragen für Keynotes, Vorträge oder Kreativ-Coachings:
Der Werbetherapeut
Tel.: +43 (0)699 133 20 234
E-Mail: info@werbetherapeut.com
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Aussender: Der Werbetherapeut
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